Die Mitte Wilhelmsburgs bekommt ein neues Gesicht: Aus dem alten Beton-S-Bahnhof wird ein futuristisches Gebäude.
Die schäbige, schmale Fußgängerbrücke wird durch eine moderne, breite ersetzt. Und gleichzeitig baut die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) ihr optisch ansprechendes Gebäude, der Berta-Kröger-Platz wird auf Vordermann gebracht und die Hochhäuser bekommen eine neue Fassade.
Diese Maßnahmen kosten Millionen, aber das Geld ist richtig investiert. Denn die rund 2,5 Millionen Besucher der Internationalen Gartenschau würden sich sicherlich wundern, wenn sie im Jahr 2013 auf dem Weg zum Park durch Bausünden der 1970er- und 1980er-Jahre wandern müssten. Wer eine große Gartenschau und eine große Bauausstellung besucht, der erwartet auch ein angemessenes Entree.
So weit so gut. Ärgerlich ist indes, dass die Hamburger Steuerzahler auf den Kosten für den Bahnhof sitzen bleiben. Die Deutsche Bahn bekommt den neuen 4,5 Millionen Euro teuren S-Bahnhof von der BSU geschenkt. Die Zeche zahlt also der Steuerzahler, der bis zum Jahr 2013 sicherlich noch ein paar Fahrpreiserhöhungen serviert bekommen wird.
Bis Ende 2012 werden die Bauarbeiten für Brücke und Bahnhof dauern - das dürfte zu packen sein. In Anbetracht der zwei Jahre dauernden Bauzeit bleibt indes sehr fraglich, wie die BSU binnen eines Jahres eine neue Wilhelmsburger Reichsstraße an die Bahngleise verlegen lassen will.