Zum 1. Januar 2013 soll Hamburgs Freihafen aufgelöst werden.
Schöne Aussichten: Es entfallen dann Zäune und Schlagbäume vor Zollstationen. Und Straßen im Hafengebiet werden - wie alle Stadttrassen - frei befahrbar sein. Noch wirkt der vor 120 Jahren angelegte Freihafen wie ein Pfropf im Herzen der Stadt. Auch wer nichts zu verbergen hat, muss damit rechnen, kontrolliert zu werden. Viele Autofahrer ziehen es deshalb vor, das Hafengebiet zu umfahren.
Radfahrer hingegen haben auf der Nord-Süd-Route zwischen Altem Elbtunnel und Harburg das Freihafengebiet längst als Abkürzung in ihren Tourenplan aufgenommen. Der Wilhelmsburger Beirat für Stadtteilentwicklung hatte schon vor vielen Jahren auf die Gefahren für Radfahrer hingewiesen und einen Radweg an der Klütjenfelder Hochstraße gefordert, denn im Gebiet des Hamburger Hafens sind Straßen besser ausgebaut als Geh- und Radwege. Da genießt der Wirtschaftsverkehr mit Lastwagen-Karawanen Vorrang. Dagegen ist auch nichts einzuwenden.
Aber wenn die Möglichkeit besteht, die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, dann sollte damit auch nicht lange gezögert werden. Nun ist es endlich soweit. Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) hat nach dreijähriger Planung den Bauauftrag für einen neuen Geh- und Radweg zwischen der Zollstation Ernst-August-Schleuse und dem Alten Elbtunnel erteilt. Voraussichtlich Mitte 2011 soll die Piste fertiggestellt sein. Bleibt zu hoffen, dass bis dahin kein Radfahrer verunglückt, der sich auf der Klütjenfelder Hochstraße zwischen die Lastwagen mischt. Noch ist der Weg über die Treppe die Lebensversicherung.