In einem offenen Brief drohen AStA und StuPa der Leuphana “erbitterten Widerstand“ mit allen “legalen Mitteln“ an
Lüneburg. In einem offenen Brief warnen das Studentenparlament (StuPa) und der Allgemeine Studentenausschuss (AStA) der Leuphana private Investoren vor einer Beteiligung an den Neubauten auf dem Campus Scharnhorststraße. Für die Errichtung und den Betrieb des Zentralgebäudes, eines Hotels, eines Parkhauses und zweier Parkpaletten werden derzeit in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren Investoren gesucht.
Die Studierenden lehnen einen privaten Investor aus grundsätzlichen Erwägungen ab. "Das Interesse an der Erzielung von Gewinn steht den Interessen der Universität und ihrer Studierenden diametral gegenüber", heißt es in dem offenen Brief.
AStA und StuPa verweisen auf das Votum der universitären Vollversammlung vom vergangenen Dienstag und auf eine Unterschriftenaktion, bei der im Vorjahr 2500 Studierende gegen die Vorhaben protestierten.
"Wir fordern Sie auf, aus Respekt vor der Universität und ihrem gesellschaftlichen Auftrag von einem Engagement abzusehen. Die Universität muss eine öffentliche Einrichtung ohne Abhängigkeit zu Privaten bleiben", heißt es in dem Schreiben.
Die Studierenden verweisen auf die Risiken privater Investitionen. "Das geplante Zentralgebäude wird von uns im Falle der Fertigstellung als universitäres Gebäude betrachtet, das für universitäre Veranstaltungen jederzeit zur Verfügung stehen muss. Als Teilkörperschaft der Universität teilen wir Ihnen mit, dass wir regelmäßig Veranstaltungen in diesem Gebäude durchführen werden, die Vorrang vor Ihrer Verwendung haben werden. Für diese (Veranstaltungen) entrichten wir keine Nutzungsgebühr", heißt es in dem Brief.
Die Errichtung des Hotels betreffend weisen die Verfasser darauf hin, dass es außer einer Jugendherberge zahlreiche Hotels in Lüneburg gebe und Studenten aus Kostengründen eine private Unterbringung vorzögen.
Gleiches gelte für gastronomische Einrichtungen sowie die Parkplätze rund um die Uni - auch hier würden Studierenden auf andere Angebote ausweichen. Die Wirtschaftlichkeit des geplanten Engagements eines Investors sei daher aus Studentensicht äußerst fraglich.