Flammen schlugen bis zu 50 Meter hoch. Löscharbeiten sollten noch bis Dienstagfrüh andauern. Auch Senator Neumann war vor Ort.

Hamburg. Großfeuer in Harburg: An der Nartenstraße brannte eine 30 mal 100 Meter große Lagerhalle, in der Kautschuk, Gabelstapler und Heizöl gelagert wurden, in voller Ausdehnung. Die Flammen schlugen bis zu 50 Meter hoch aus dem Gebäude, der Himmel war voller Rauch.

Mehr als 250 Feuerwehrleute sind im Einsatz. „Man hört immer wieder Explosionen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Nachmittag.

Laut Angaben der Einsatzkräfte vor Ort soll das Großfeuer auf weitere Gebäude übergegriffen haben. Die Feuerwehr habe die Lagerhalle aufgegeben. Hauptaufgabe sei es, ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Häuser zu verhindern. Das sei bislang gelungen. Die Lage sei unter Kontrolle. Etwa 20 Menschen seien aus Häusern des angrenzenden Gewerbegebiets in Sicherheit gebracht worden. Bei den Löscharbeiten sei ein Feuerwehrmann leicht verletzt worden. Bislang gibt es keine Erkenntnisse darüber, ob bei dem Brand weitere Personen verletzt wurden. Die Nartenstraße ist voll gesperrt.

Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) erkundigte sich den Angaben zufolge persönlich bei den Einsatzkräften über den Stand der Löscharbeiten und ihre Arbeit.

„Mittlerweile ist eine Giebelwand der Halle eingestürzt. Uns kommt es jetzt darauf an, die angrenzenden Gebäude vor einem weiteren Übergreifen der Flammen zu schützen“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend. Dabei würden die Löscharbeiten und Kühlversuche an den anderen Häusern vor allem durch Hitze und Qualm erschwert. „Die Feuersbrunst ist so stark, dass an den anderen Gebäuden das Bitumen flüssig von den Dächern läuft“, fügte der Sprecher hinzu.

Bis zum frühen Dienstagmorgen dürften die Löscharbeiten noch andauern, schätzte der Feuerwehrsprecher. „Wir kommen wegen der großen Hitze gar nicht an das Feuer ran“, erklärte er. Helfen sollte ein großes Löschgerät einer Werksfeuerwehr mit einer Kapazität von 16 000 Litern Wasser pro Minute, das am Abend am Brandort eintraf.

Am Nachmittag lag beißender Qualm über den Hamburger Stadtteilen Harburg und Wilhelmsburg. Die Rauchsäule, welche auf der Südseite der Elbe aufstieg, war bis in die Hamburger Innenstadt zu sehen. Die Feuerwehr forderte die Bürger über das Radio auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten und das Rundfunkgerät angeschaltet zu lassen.

„Nach unseren Erkenntnissen herrscht vor Ort starke Rußentwicklung“, sagte ein Sprecher der Hamburger Umweltbehörde. „Darüber hinaus treten nach jetzigem Stand aber keine anderen giftigen Stoffe aus.“ Er riet ebenfalls dazu, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

Durch den Qualm kam es auch auf der angrenzenden Wilhelmsburger Reichsstraße (B 75) zu Sichtbehinderungen. Die Brandursache war am Montagabend noch vollkommen unklar.

Mit Material von dpa