Der Landkreis muss tief in die Tasche greifen, um aus seinen Buckelpisten wieder richtige Straßen zu machen.
Und das meiste Geld kommt nicht mal aus der eigenen Tasche, sondern wird über Kredite besorgt.
Man kann jetzt schon die allseits gerne benutzte Warnung hören, dass unsere Kinder diese Schulden werden begleichen müssen. Das mag sein, aber wer im Landkreis Harburg mit dem Auto unterwegs ist, und das sind dank des lückenhaften ÖPNV nicht wenige, kann sich über die Sanierungspläne nur freuen. Viele Asphaltbahnen im Kreisgebiet hatten nach dem letzten Winter mehr Ähnlichkeiten mit einem Schweizer Käse denn mit einer Straße. Die Schlaglöcher haben mit Sicherheit schon einige Stoßdämpfer auf dem Gewissen. Da zeigten sich die Folgen der Flickschusterei der letzten Jahrzehnte, in denen der Kreis höchst sparsam mit seinem Wegenetz umgegangen war. Wer sich die Mühe machte, mal einen genaueren Blick in die Asphaltkrater zu werfen, konnte gar an manchen Stellen wieder das alte Kopfsteinpflaster aus dem vergangenen Jahrtausend sehen.
Der Ausschuss musste trotz knapper Kassen das Sondersanierungsprogramm für die Kreisstraßen durchzuwinken und dem Kreistag zu empfehlen, das Programm zu beschließen. Denn die jahrelange Flickschusterei hat den desolaten Zustand der Kreisstraßen nur verschlimmert. Immer wieder wurden lediglich die sichtbaren Symptome bekämpft, Schlaglöcher gestopft. Jetzt bekommt die Patientin Kreisstraße das, was sie dringend braucht, eine Runderneuerung.