Die Prügelattacke am Münchner S-Bahnhof, bei der drei Jugendliche einen 50-Jährigen totschlugen, erschüttert Deutschland.
Harburg -. Auch am Harburger S-Bahnhof hatte es in der jüngsten Vergangenheit eine Bluttat gegeben. Auch hier trat eine Jugendgang einen Mann zu Tode. Während die Polizei im Münchner Fall einen schnellen Fahndungserfolg zu verbuchen hatte, weiß die Polizei in Sachen Harburger Prügelattacke noch nicht, wer den Mann erschlagen hat. Die Täter sind bis heute nicht bekannt.
Hintergrund: Es war Freitag, 12. Juni, 20.55 Uhr, als erschrockene Passanten in der Fußgängerunterführung beim Bahnhof am Seeveplatz einen lebensgefährlich verletzten Mann finden. Es ist der Winsener Thomas M., er hat schwere Kopfverletzungen, blutet und ist nicht ansprechbar. M. wird von Rettungssanitätern in ein Krankenhaus gebracht, muss dort mehrfach operiert werden. Die Ärzte ringen um sein Leben. Polizeibeamte werden unterdessen am Tatort auf einen Zeugen aufmerksam, nehmen ihn mit zur Wache.
Dort stellte sich allerdings heraus, dass der Mann, der die Tat beobachtet hatte, stark alkoholisiert war und erst mal ausnüchtern musste. Am nächsten Tag sagte er während seiner Vernehmung aus, dass drei südländische Jugendliche Thomas M. geschlagen haben, immer wieder, bis er am Boden lag. Selbst, als er sich nicht mehr wehren konnte, traten die Täter - nach angaben der Polizei drei Jugendliche - auf den Kopf ihres Opfers ein. Dabei wurde der Mann lebensgefährlich verletzt.
Tragisch: Der Winsener rang im Krankenhaus Heidberg lange mit dem Tod, überlebte die Prügelattacke der Jugendlichen jedoch nicht.
Die Kriminalpolizei sucht nach wie vor nach den Tätern, hatte zunächst Bilder aus den Überwachungskameras des Bahnhofes sichergestellt und ausgewertet. Auch das Motiv der Jugendgang ist unklar, ebenso, ob Thomas M. beraubt worden ist. Die Polizei lässt unterdessen nicht locker: "Die Mordkommission ist an dem Fall dran", so Ralf Kunz, Pressesprecher der Hamburger Polizei.