Die 38 Jahre alte Kaimauer vorm Deich hat ausgedient. Der Umbau der Schleuse ist in Planung.
Harburg. Der Hochwasserschutz in Harburg wird verbessert. Sturmfluten sollen auch zukünftig keine Chance mehr haben, Land und Bevölkerung durch das Eindringen von Wassermassen über die Deiche und die Hafenschleuse in Gefahr zu bringen. Dort, wo die von Ebbe und Flut gesteuerte Süderelbe auf die Einfahrt zum Binnenhafen trifft, wird zurzeit kräftig gebaut. Die Firma August Prien ist im Auftrag der Hamburg Port Authority dabei, die westliche Vorsetze - das ist eine dem Deich vorgelagerte kleine Kaimauer - so zu gestalten, dass sie den Herausforderungen des steigenden Wasserspiegels trotzen kann.
"Das war dringend notwendig", sagt Oberbauleiter Dirk Wunder und zeigt auf die alte Vorsetze der Schleuse, die seit dem Bau 1971 Wind und Fluten trotzt. "Das Gemäuer ist nicht mehr zeitgemäß und entspricht nicht mehr den Anforderungen. Es ist durch Korrosion stark geschwächt und muss erneuert werden."
Die Arbeiten an der Süderelbe gehören zum Hochwasserschutzprogramm, das die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt für Hamburg vorsieht. Im Harburger Hafenbereich sind es drei größere Baumaßnahmen. Dazu gehören die Sanierung des Schöpfwerks, der Bau der westlichen Vorsetze hier durch die Firma Prien sowie die Instandsetzung der Harburger Hafenschleuse, deren Planungen zurzeit noch im Gange sind. Bis Mitte September müssen die Arbeiten an der Vorsetze fertig gestellt sein. Anschließend beginnt die Zeit der Stürme und somit auch die Gefahr des Hochwassers. Dann ist die westliche Kaimauer durch eine rund 220 Meter lange rückverankerte Spundwand gesichert. Sie wird mit Korrosionsfarbe vor Verwitterung geschützt. "Die Rammarbeiten werden nach einem neuen Verfahren ausgeführt", sagt Bauleiter Jan van den Veen, "damit es nicht unnötig zu Lärmbelästigungen der Bevölkerung kommt, haben wir die einstigen Schrägpfähle durch Bohrpfähle ersetzt und sind damit um das lautere Rammen herumgekommen."
Der Harburger Hauptdeich und die Schleuse werden nach den neuesten Berechnungsgrundlagen auf eine Höhenlinie gebracht.
So entsteht derzeit im Zusammenhang mit den Bauarbeiten der neuen Vorsetze eine 7,80 Meter hohe Hochwasserschutzwand unmittelbar an der Schleuseneinfahrt. Die Gesamtkosten für diese Arbeiten belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro.