Machen Kinder glücklich? Ja!, rufen frisch gebackene Eltern und streicheln zart über den Kopf des Nachwuchses. Doch was, wenn die kleinen...
Machen Kinder glücklich? Ja!, rufen frisch gebackene Eltern und streicheln zart über den Kopf des Nachwuchses. Doch was, wenn die kleinen Schreihälse größer werden - und sich als pubertierende Monster entpuppen? Eine Nachricht aus dem fernen Amerika machte mich vor Kurzem nachdenklich. Eine westfälische Tageszeitung titelte: "Keine Teenager-Abgabe mehr an Nebraskas Baby-Klappen."
Schluck. - Sie erinnern sich: Babyklappen gibt es auch bei uns, und sie ermöglichen Müttern ohne Angabe weiterer Gründe - und vor allem legal - ihren Nachwuchs in sichere Hände zu geben. Im US-Bundesstaat Nebraska, so die Zeitung, nutzten immer mehr Eltern die Zweideutigkeit des Wortes "Kind" in einem Baby-Klappen-Gesetz, um sich nicht etwa süßer Babys und schreiender Säuglinge zu entledigen, sondern renitenter Teenager. Motto: Wenn der Staat sich schon mit der Finanzkrise herumplagt, warum nicht auch mit meinem pickeligen Sprössling? Bizarr! Weil in fünf Monaten 35 Kinder (zwischen sechs und 17 Jahren) quasi als "Mängelware" zurückgegeben wurden, hat Nebraska reagiert: Das "Rückgaberecht" gilt nur noch für Kinder bis zu 30 Tagen.
Trotzdem bin ich jetzt nachdenklich. Als ich kürzlich einen ehemaligen Kollegen mit Nachwuchs traf, staunte ich, wie die einst so kleinen Wesen zu Schulkindern mit ernsten Gesichtern gereift waren. "Pass auf", scherzte ich: "Bald ziehen die aus." Darauf der Kollege: "Wenn's so weit wäre!"
Dann fiel mir außerdem eine Studie in die Hände, die mich weiter grübeln lässt: Für Mütter rangiert danach das Aufpassen auf ihre Kinder angeblich auf der gleichen Glücksstufe wie Hausarbeit und kurz hinter dem Telefonieren. Der Junior so beliebt wie Staubwischen und Bügeln?!