Im Gespräch ist ein privater Sponsor, der das nötige Geld für eine sogenannte Kompetenzschule geben könnte.

Jesteburg. Ist der Traum Modellschule für Jesteburg ausgeträumt? Wie berichtet, hat das Ministerium in Hannover bereits deutlich gemacht, eine Kompetenzschule, wie sie sich die Jesteburger Eltern wünschen, sei nicht aus Landesmitteln bezahlbar. Der Kreisschulausschuss hat sich dieser zwar noch nicht offiziellen, aber dennoch klaren Ansage schon gebeugt und will in Jesteburg wenigstens eine Kooperative Gesamtschule anregen und den Bedarf in seinem Fragebogen abfragen. "Völliger Blödsinn", so Jesteburgs Bürgermeister und Kreistagsabgeordneter Udo Heitmann (SPD). "Mit wem sollte eine Jesteburger Gesamtschule denn kooperieren, vielleicht mit einer Realschul-Außenstelle oder mit einem Gymnasium in Hittfeld? Hier soll doch nur wieder ein Schulstandort Jesteburg verhindert werden."

Die Jesteburger Kreistagsabgeordnete Britta Witte (CDU) setzt auf die Gesamtschule als "Türöffner für eine Kompetenzschule. Es macht doch keinen Sinn, auf stur zu schalten. Wenn Jesteburg erst mal eine Gesamtschule hat, dann können wir in einem eigenen Modell daraus eine eigene Schulform, eben eine Kompetenzschule erarbeiten." Ratsfrau Nathalie Boegel (CDU), Mitinitiatorin der Initiative Kompetenzschule für Jesteburg, sagt: "Wenn wir in Jesteburg wirklich junge Familien ansiedeln wollen, dann müssen wir Schulstandort werden. Es ist doch wirklich kein Geheimnis, dass Familien, die aus der Stadt rausziehen, bei ihrer Wohnortwahl sehr wohl auf das Schulangebot achten. Und Jesteburg ist tatsächlich die einzige Samtgemeinde, die ihren Schülern bis auf eine Realschul-Außenstelle keine andere weiterführende Schule anbieten kann." In der 11 000-Einwohner-Samtgemeinde leben 800 Kinder im Schulalter ab der fünften Klasse. Weder Natalie Boegel noch ihre Mitstreiter wollen den Kampf für die Kompetenzschule aufgeben.

Auch innerhalb der CDU-Fraktion im Kreistag ist das Thema Kompetenzschule noch längst nicht abgehakt. Noch besteht Hoffnung, das Land Niedersachsen könne doch Mittel für einen solchen Schulversuch bereitstellen.

Boegel kann sich auch alternative Geldquellen vorstellen. Es liefen im Landkreis Harburg Gespräche, "und eine Institution hat bereits großes Interesse an unserer Kompetenzschule bekundet", sagt die engagierte Schulpolitikerin. Den Namen dieser Institution könne sie zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht nennen. Aber alle Beteiligten in Jesteburg würden "alle Register ziehen, um das Thema Schule am Laufen zu halten", so die CDU-Politikerin aus Jesteburg.