Wegen Bauarbeiten wechseln Steinzeit-Ausstellung und Museumspädagogik für ein Jahr in das Geschäftezentrum. Vielleicht wird mehr daraus.

Harburg. Zwei Wochen noch, dann soll alles fertig sein. Das Helms-Museum steckt mitten im Umzug, wechselt für etwa ein Jahr vom Harburger Rathausplatz 5 in den ersten Stock des Einkaufszentrums "Harburg Arcaden". Es ist das erste Mal, dass sich ein Museum in einem Einkaufszentrum niederlässt - wenn auch nur vorübergehend. Geplantes Eröffnungsdatum: Montag, 1. September. Täglich ab 9 Uhr beginnt der Betrieb. Besucher können sich freuen: In den Arcaden kassiert das Museum keinen Eintritt. Nur die personalabhängige "Museumspädagogik" (etwa 600 Schulklassen pro Jahr) oder auch die jährlich etwa 100 Kinder-Geburtstagsfeiern im Museum sind - wie bisher - kostenpflichtig. Anmeldung beim Museumsdienst, Telefon 428 13 10.

Außer der kompletten Museumspädagogik werden zu finden sein: Die steinzeitliche Dauerausstellung, die Sonderausstellung "Leben wie vor 5000 Jahren", das Panorama der Jahrtausende und der Museumsshop mit archäologischer Fachliteratur oder auch Schmuck-Nachbildungen. Museumspädagoge Dr. Rüdiger Articus: "Der Umzug beschäftigt uns gedanklich bereits seit über einem Jahr. Ich bin froh, dass wir so schöne Räume für unsere Ausstellung gefunden haben. Auch das Center-Management war sehr hilfsbereit."

Damit zeitgleich zwei Schulklassen von Museumspädagogen mit dem Leben unserer Vorfahren (vor bis zu 240 000 Jahre) vertraut gemacht werden können, wurden zwei Räume abgeteilt und besonders gegen Schall isoliert. Schallschutz ist notwendig, denn die Kinder schlagen Feuersteine und stellen selbst Schneidwerkzeuge oder Speerspitzen her. Oder sie mahlen mit Steinen Getreide zu Mehl, kneten anschließend Brotteig daraus.

Das Helms-Museum hat einige Veränderungen vor sich. Das Gebäude am Rathausplatz wird komplett geräumt und für eine neue, familienfreundliche archäologische Dauerausstellung eingerichtet. Die Nebenstelle in der Alten Feuerwache am Hastedtplatz, in der Harburger Stadtgeschichte ihren Platz hatte, wird aufgegeben für den Neubau des Katholischen Gymnasiums Harburg. Und auch das Gebäude am Museumsplatz mit Theatersaal befindet sich im Umbau. Es bekommt eine neue Fassade und ein größeres Foyer.

Dr. Rüdiger Articus: "Wir haben hier in den Arcaden einen Mietvertrag für ein Jahr. Ich denke, es könnte Bedarf für eine längere Zeit bestehen." Und die neue Centermanagerin, Bastienne Taubert, ist nicht unglücklich über das Museum als Mieter, denn es beschert der weitgehend leer stehenden oberen Etage der Harburg Arcaden wieder Publikum. Der Bekanntheitsgrad des Hauses wird zunehmen.