Suchhund der Polizei konnte anhand von Geruchsproben den Weg des Tatverdächtigen bis zum Fundort der Getöteten nachvollziehen.

Stade. Den Mord an einer 39-Jährigen in Marl hat der 27-jährige Hamburger Christian G. bereits gestanden. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft in Essen. Jetzt wird es auch im Fall "Jessica Kniesche" eng für ihn. Die aus Berlin stammende und zuletzt in Wischhafen lebende arbeitslose Frau (26) war am 19. Juni ermordet am Stadtrand von Stade gefunden worden. Ein speziell ausgebildeter Spürhund hat nach Polizeiangaben am vergangenen Freitag anhand von Geruchsproben die Spur von Christan G. von der Filiale der Deutschen Bank bis zum Leichenfundort von Jessica Kniesche identifiziert und von dort zurück bis zum Stader Bahnhof. Die Ermittler wissen nun: Der Mann war am Tatort. Zuvor war der Tatverdächtige am 5. Juni mit dem späteren Opfer am Geldautomaten der Deutschen Bank-Filiale in der Breiten Straße in Stade fotografiert worden - wir berichteten.

Hundeführerin Susanne Simon aus Hamburg und ihr dreijähriger Labrador "Archie" sind ein eingespieltes Team bei der Spurensuche, ein sogenanntes "Mantrail" Team. Zwei Stunden lang waren sie am Freitagnachmittag im Stadtgebiet unterwegs, verfolgten den Weg des Tatverdächtigen. "Archie" hat in einjähriger Ausbildung gelernt, feinste Körperspuren wieder zu erkennen. Er kann sie sogar noch ein Jahr nach einem Vorfall in der Luft riechen und aus anderen Gerüchen herausfiltern. Der Hund folgt dann dem Geruch und kann Wege nachvollziehen.

Die Beamten der Stader Mordkommission sehen ihre Ermittlungen bestätigt und sehen das Aktionsergebnis als weiteres Mosaiksteinchen zur Lösung des Falles. Die Mordkommission "Kniesche" hat 20 Hinweise aus der Bevölkerung vorliegen. Hinweise, Telefon 04141/102 215, sind noch erwünscht zu folgendem Zeitraum: Donnerstag, 5. Juni, Täter und Opfer auf dem Weg zwischen Fußgängerzone, dem Bahnhof, der Altländer Straße und im Bereich des Grabenwegs hinter der Post.