Laut Stadtplanungsamt wird es auf dem alten Röttiger Gelände 450 Wohneinheiten geben, aber keine Schule.

Neugraben. Als Oberstleutnant Bernd Stache am 31. März 2004 in der Röttiger-Kaserne "das Licht ausgemacht und die Tür abgeschlossen" hatte, war das nicht nur das Ende der Panzergrenadierbrigade 7 "Hansestadt Hamburg". Es war zugleich der Anfang von städtebaulichen Träumereien. Heute, vier Jahre nach Abzug der Soldaten, sind alle Beteiligten wieder aufgewacht - und die Pläne werden immer realistischer.

Carl-Henning von Ladiges, Leiter des Harburger Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung, hat jetzt über den Stand der Planungen berichtet. Die wichtigste Erkenntnis: Gegenüber den bisherigen Vorstellungen wird sich einiges verändern, zum Teil sogar "wesentlich". So werden die alten massiven Kasernenblocks an der B 73 aller Wahrscheinlichkeit erhalten. Dort können Wohnungen, vielleicht auch ein paar Büros entstehen.

Südlich der B 73 soll weiterhin ein "Gewerbegürtel" entstehen, über dessen Ausdehnung seit Jahren gestritten wurde. Die Wirtschaftsbehörde wollte so viel Gewerbe wie möglich, der Bezirk am liebsten gar kein Gewerbe. Stadtplaner von Ladiges gibt Entwarnung: "Der Gewerbegürtel wird kleiner als befürchtet. Da ist jetzt beschlossene Sache." Zu dieser Entwicklung habe auch die Zustimmung zu einem Gewerbegebiet auf der anderen Seite der B 73 beigetragen.

Im südlichen Bereich des knapp 60 Hektar großen Areals zwischen Bundesstraße und Naturschutzgebiet Fischbeker Heide sind wertvolle Biotope entdeckt worden. "Sie werden als Bauland nicht zur Verfügung stehen", sagt von Ladiges. Es werde aber trotzdem - an anderer Stelle - vergleichbar große besonders attraktive Grundstücke geben. Die angepeilten 450 Wohneinheiten würden also auf jeden Fall realisiert.

Ein Wermutstropfen verdirbt zurzeit die Aussichten auf das neue Wohngebiet: Wahrscheinlich wird es dort keine neue Schule geben. Die Versorgung der Kinder soll die Schule Ohrnsweg in der benachbarten Sandbek-Siedlung übernehmen. Das ist heikel, zumal die Kinder aus dem neuen Wohngebiet (für das es noch keinen griffigen Namen gibt) dann zweimal täglich die viel befahrene B 73 (täglich rund 37 000 Fahrzeuge) überqueren müssten. Wann die Moorautobahn A 26 die Situation entlastet, steht noch in den Sternen. Außerdem könnte bis dahin längst das Gewerbegebiet nördlich der B 73 für zusätzlichen Verkehr sorgen.

Nach der Sommerpause will das Bezirksamt eine erste Funktionsplanung für das neue Wohngebiet in Fischbek vorlegen.