Evendorf. Der US-amerikanische Mineralölkonzern Flying J bekommt jetzt für seine Autohof-Pläne an der A 7-Abfahrt Evendorf Rückenwind aus Hannover. Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) hat sich angekündigt. Er wird sich gemeinsam mit Vertretern des Investors, der rund zwölf Millionen Euro für den ersten Travel Plaza in Europa (die Harburger Rundschau berichtete) ausgeben will, mit Vertretern des Landkreises Harburg, Vertretern der Gemeinde Egestorf und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) am Donnerstag, 19. Juni, auf dem künftigen Autohof-Gelände treffen.

Der Autohof ist das Vorzeige-Projekt von WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer, dem es nach langen und schwierigen Verhandlungen mit den Amerikanern gelungen war, den ersten Flying J-Autohof Europas in den Landkreis zu holen. Aber inzwischen wird der Protest gegen den Autohof der Superlative immer heftiger. Auf rund zwölf Hektar Fläche sind Stellplätze für etwa 300 Lkw, rund 100 Autos geplant. 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Seyer sieht das Projekt als "beträchtliche Wertschöpfung für die Heide-Region im Süden des Landkreises".

Um den Autohof zu verhindern, hat sich jüngst die Bürgerinitiative (BI) "Lebenswertes Döhle-Evendorf" gegründet. Nach Informationen der Harburger Rundschau hatte die BI im Vorwege hinter den Kulissen versucht, auf die Einladungsliste der WLH für den Termin mit Hirche zu kommen - ohne Erfolg. Jetzt wirft sie Wirtschaftsminister Hirche vor, "Heidedörfer und Autohof-Mittelstand im Interesse eines US-Ölmultis zu opfern". Auch ohne Einladung will die BI dort Präsenz zeigen.

BI-Gründerin Sabine Heyden: "Dieser Termin wurde mal wieder an uns vorbei organisiert. Aber da die Veranstaltung wenigstens teilweise auf einer freien Ackerfläche stattfindet, werden wir auch dort sein und unsere Argumente gegen den Autohof vorbringen."