Die Länder Hamburg und Niedersachsen wollen gemeinsam mit einem neu gegründeten Verein den ländlichen Raum aufwerten.

Nenndorf. Hamburg und Niedersachsen gehen mit dem am Wochenende frisch aus der Taufe gehobenen "Regionalpark Rosengarten" enger auf Tuchfühlung. Harburgs Bezirksamtsleiter und Bürgermeister umliegender Gemeinden des Landkreises Harburg haben während der vergangenen zwölf Monate zusammen mit etwa 140 Beteiligten aus Vereinen, Verbänden und Unternehmen ein Konzept entwickelt, das nun am vergangenen Freitag in Böttchers's Gasthaus mit der Gründung des "Trägervereins Regionalpark Rosengarten" offiziell auf den Weg gebracht wurde. Für die künftige Zusammenarbeit auf den Gebieten Tourismus, Naherholung, Kultur, Freizeitangebote, örtliche Verbesserungen bei Mobilität, Verkehr, Land- und Forstwirtschaft sollen Ländergrenzen ab sofort keine Rolle mehr spielen. Vereinsvorsitzender ist Uwe Rennwald, Bürgermeister der Samtgemeinde Hollenstedt.

Erste Verbesserung: Bereits bei der Konzeptentwicklung des Regionalparks konnte ein langjähriger Wegekonflikt zwischen Wanderern und Reitern im Bereich des Forstes Rosengarten angegangen werden. Und voraussichtlich schon im Sommer dieses Jahres wird der Europäische Fernwanderweg E 1 um ein Stückchen verlegt werden. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude beteiligt sich an dem Vorhaben. Unter anderem sollen neue Schilder und Bänke aufgestellt werden. Weitere Informationen unter www.regionalpark-rosengarten.de im Internet.

Zur Vereinsgründung und öffentlichen Vorstellung des Konzepts waren aus Hamburg Stadtentwicklungs-Staatsrat Christian Maaß, Erster Baudirektor Wilhelm Schulte und der Harburger Baudezernent Jörg Penner nach Nenndorf gekommen. Vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium nahm Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke teil, vom Landkreis Harburg Landrat Joachim Bordt, die Bürgermeister Uwe Rennwald (Samtgemeinde Hollenstedt), Wilfried Geiger (Stadt Buchholz), Dietmar Stadie (Gemeinde Rosengarten), Wolf-Egbert Rosenzweig (Gemeinde Neu Wulmstorf) sowie der Geschäftsführer des Wildparks Schwarze Berge, Arne Vaubel, und der Direktor des Freilichtmuseums Am Kiekeberg Prof. Dr. Rolf Wiese.

Für die Verflechtung von Großstadt und ländlichem Raum wurden in Deutschland bereits etwa 20 Regionalparks gegründet. Hintergrund sind dabei auch Förderprogramme der Europäischen Union wie das Integrierte ländliche Entwicklungskonzept "Ilek". Etwa zwei Millionen Euro könnten bis 2013 möglicherweise aus dem Topf für den "Regionalpark Rosengarten" rausspringen. Aber auch Investitionen der Länder, Kommunen oder auch privater Akteure sind Bestandteil der Kooperationsvereinbarungen. Der Regionalpark soll langfristig zu einer Qualitätsregion für Erholung, Wohnen und Arbeiten werden und die Metropolregion Hamburg als Ganzes stärken.

Der Regionalpark umfasst die Samtgemeinde Hollenstedt, die Gemeinden Neu Wulmstorf und Rosengarten sowie Teile der Stadt Buchholz und des Bezirks Harburg - insgesamt eine Fläche von 320 Quadratkilometern und etwa 92 000 Einwohnern. Das Gebiet erstreckt sich über Marsch und Geest, Moore, Heide, Wald- und Hügellandschaft. Der Wildpark Schwarze Berge und das Freilichtmuseum am Kiekeberg zählen dabei zu den bevorzugten Touristenattraktionen.