Die Halepaghen-Aula war seit Wochen ausverkauft. Vor allem junge Mädchen wollten die Autorin und Preisträgerin Stephenie Meyer sehen und hören.
Buxtehude. Selten in den vergangenen 36 Jahren hat die Verleihung des Jugendbuchpreises "Buxtehuder Bulle" eine solche Euphorie ausgelöst wie die am Donnerstagabend. In der seit Wochen ausverkauften Aula der Halepaghenschule waren die jungen Frauen und Mädchen deutlich in der Überzahl. Sie standen zum großen Teil schon eine Dreiviertelstunde vor Beginn an, um einen möglichst guten Platz zu ergattern. Sie empfingen Stephenie Meyer, die Autorin von "Bis(s) zum Morgengrauen", mit starkem Beifall. Der steigerte sich noch, als Bürgermeister Jürgen Badur die in Arizona lebende, 1973 in Connecticut geborene Autorin willkommen hieß. Und der Beifall wurde noch lauter, als Stephenie Meyer auf die Bühne kam, um ein Kapitel aus der englischen Originalfassung von "Mistery", ihrem Jugendbuch-Erstling, zu lesen.
"Bis(s) zum Morgengrauen" hat inzwischen drei weitere Folgetitel erhalten, der vierte Band erscheint in Kürze in Deutschland. Das mit dem "Buxtehuder Bullen" ausgezeichnete Werk wird in den USA verfilmt. Es geht in dem Werk um die ungewöhnliche Liebe der jungen Bella zu dem smarten Vampir Edward.
Lena Boeckmann, jugendliche Sprecherin der Jury, in der Feierstunde: "Ich habe das Buch sechsmal gelesen, es wurde nie langweilig Und danach habe ich dann zum zweiten Band von Stephenie Meyer gegriffen. Ihr Buch ist witzig, spannend und romantisch."
Auch Dr. Wolfgang Achnitz, Dozent für Germanistische Mediävistik, der Laudator, hat sich von Stephenie Meyer gefangen nehmen lassen. Er habe zunächst junge Mädchen beim Kauf des Buches im Laden belauscht und danach auch das Buch aus dem Carlsen-Verlag gekauft. Dann habe sich fest gelesen, kaum erwarten können, am nächsten Tag wieder zu "Bis(s) zum Morgengrauen" zu greifen. Auf Bitten seiner Tochter habe er schließlich den zweiten Band der "einfühlsamen Erzählung" gekauft.
Unter dem Beifall des Publikums übergab Bürgermeister Badur den 5000-Euro-Scheck (finanziell abgesichert durch die Heinrich- und Else Klindworth-Stiftung) und die schwere Bullen-Stahlplastik (geschaffen von Reinhard Güthling) an die Amerikanerin.
Stephenie Meyer setzte sich am Ende noch einmal an ihren Lese-Tisch auf der Bühne und signierte mehrere hundert ihrer Bücher. Die Fans standen in langer Schlange im Saal. Jürgen Badur bedauerte, dass die Preisträgerin Buxtehude schon am Freitag Richtung USA verlassen musste.