Heidenau. Der Konflikt zwischen dem Flächenbedarf der Logistik aus dem Hamburger Hafen und den Bedürfnissen der Menschen im Landkreis Harburg wird immer deutlicher. Jetzt wurden in einer Bürgerinformationsrunde im Heidenauer Hof erste Pläne eines Logistikzentrums zwischen A 1 und Heidenau vorgestellt.

Wie berichtet, wollen hier der amerikanische Mineralölkonzern Flying J auf rund 10 Hektar einen Autohof, und eine der weltweit führenden Logistik-Erschließungsgesellschaft, die Prologis, auf rund 30 Hektar ein Logistikzentrum bauen. Gebaut werden soll zwischen dem alten Heidenauer Gewerbegebiet, dessen Vermarktung bis heute ohne großen Erfolg blieb, und der Autobahn.

Um die Voraussetzung dafür zu schaffen, planen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) und die Süderelbe AG, das alte Gewerbegebiet bis zur A 1 zu vergrößern. WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer: "Ohne Gemeinde und Grundeigentümer funktioniert hier nichts. Wir dürfen die Ängste der Menschen vor der Logistik nicht überrollen. Und wir können den Menschen nicht erzählen, dass mit einem Logistikzentrum nicht auch zusätzliche Verkehre kommen. Das wäre Quatsch."

Rund 250 Heidenauer waren zur Veranstaltung des Gemeinderates gekommen. Ihre Hauptsorge sind die zusätzlichen Verkehrs- und Lärmbelastungen. Sie befürchten, dass nicht alle Lkw auf die A 1 fahren, sondern ein Großteil über Heidenau, Tostedt und Welle Richtung Soltau fährt.

Diese Angst konnte ihnen an diesem Abend niemand nehmen, denn es gibt noch kein Verkehrsgutachten. Das kann es erst geben, wenn der Grunderwerb geklärt ist, und die Gemeinde grundsätzlich dazu bereit ist, den Bebauungsplan zu ändern. Und dann muss auch die Samtgemeinde bereit sein, als Voraussetzung für eine Änderung des Bebauungsplanes den Flächennutzungsplan zu ändern.

Heidenaus Bürgermeisterin Anette Randt (CDU) ließ keinen Zweifel daran, dass jeder Heidenauer Bürger befragt werde, bevor der Gemeinderat aktiv werde. Fazit: Auch die Ankündigung von Prologis, ein Logistikzentrum schaffe in der Region rund 800 Arbeitsplätze, die direkt im Zusammenhang mit dem Zentrum stünden, und weitere über 500 indirekte Arbeitsplätze, konnte die Befürchtungen der Mehrheit der Heidenauer nicht zerstreuen.