Die Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg ist auf Erfolgskurs. Die Nachfrage nach freien Grundstücken zieht kräftig an .

Buchholz. Für Wilfried Seyer, den Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH), laufen die Geschäfte gut. Immer mehr Gemeinden lassen ihre Gewerbegebiete von der WLH vermarkten. Gerade hat sich Salzhausen dazu entschlossen, das Gewerbegebiet in Oelstorf, vor vielen Jahren ausgewiesen und trotzdem immer noch so gut wie leer, an die WLH abgegeben. Für Seyer ist das ein Erfolg, denn mit den Einnahmen aus der Vermarktung der Gewerbegebiete finanziert er seine Hauptaufgabe, die Förderung der Wirtschaft im Landkreis, und das kostet eben Geld.

Zur Wirtschaftsförderung gehören beispielsweise das von der WLH aufgebaute Netzwerk zur Unterstützung junger Unternehmen oder die Existenzgründungsberatung und die Gründerstammtische. Der Landkreis Harburg, so Seyer, verfüge seit Jahren über die größte Gründungsdichte in Niedersachsen. Und jetzt zieht das Geschäft mit den Gewerbegebieten an. Darunter laufen auch einige Großprojekte wie beispielsweise die Ansiedlung von Flying J (die Harburger Rundschau berichtete).

Die Nachfrage nach Grundstücken auf dem Sondergebiet für Dienstleistungsunternehmen ist gut, und auch für das brach liegende Gewerbegebiet in Heidenau soll es jetzt nach vorne gehen. Seyer: "Die Nachfrage hat gewaltig angezogen, und der Trend geht hin zu kleineren Grundstücken für Dienstleistungsgewerbe mit Wohnen. Inzwischen müssen wir schon sehr genau überlegen, wenn Anfragen bei uns eingehen, wo noch freie Flächen liegen."

Hauptziel der Wirtschaftsförderung ist die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der Wandel des Kreises vom reinen Wohn-Landkreis zu einem Landkreis, in dem gewohnt und gearbeitet wird, läuft. Seyers Bilanz aus fast acht Jahren Tätigkeit im Landkreis liest sich gut: 48 Unternehmen, davon 22 neue, wurden Grundstücke zur Ansiedlung, Umsiedlung oder Betriebserweiterung besorgt. "Insgesamt 666 neue Arbeitsplätze sind durch die von der WLH begleiteten An- und Umsiedlungen veranlasst worden", sagt der Geschäftsführer und fügt hinzu: "Und dieses Argument, Hamburger Unternehmen, die hier herkommen, brächten ihre Leute mit und keine neuen Arbeitsplätze für die Region, kann ich nicht gelten lassen. Denn es ist erwiesen, das rund 60 Prozent der alten Mitarbeiter in den ersten drei Jahren abspringen. Und dann holt sich das Unternehmen die Leute aus der Region."

Die von der WLH begleiteten Unternehmen investierten und werden rund 59,7 Millionen Euro in Grundstücke und Gebäude investieren. Das lässt sich fraglos als Erfolg für die 1999 vom Kreis gegründete WLH einschätzen. Noch hält der Kreis 80 Prozent der WLH-Anteile, jeweils zehn Prozent liegen bei der Kreissparkasse Harburg-Buxtehude und der EWE.

Zuschüsse aus der Kreiskasse gab er lediglich in den ersten zwei Jahren des Bestehens der WLH, inzwischen will der Kreis aber das Grundkapital der Gesellschaft von 26 000 auf 500 000 Euro aufstocken, um die WLH bei Großprojek- ten kreditwürdiger zu machen.