Torsten Meinberg und Henning Voscherau sprachen im alten Ortsamt. Und: Die Süderelbe-Thaler wurden vergeben.

Neugraben. Auch wenn der Name noch am Gebäude steht, ein Ortsamt Süderelbe existiert nicht mehr. Aber die "Dienststelle Süderelbe" am Neugrabener Markt 5 in Neugraben wird es auch weiterhin geben - mit Einwohneramt, Kundenzentrum und einer Bauprüf-Dienststelle. Das gab Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg beim Jahresempfang des Ortsausschusses und der Verwaltung am Wochenende in der Falkenberghalle bekannt. Regionalbeauftragter des Bezirksamtes für Süderelbe ist Achim Gerdts, bisher lange Jahre stellvertretender Ortsamtsleiter. Meinberg gab auch bekannt, dass es - nach Auflösung der Ortsamtsverwaltung 2008 - weiter einen Regionalausschuss Süderelbe geben werde. "Für Kontinuität ist also gesorgt", so Meinberg.

Mit dem Festredner des Empfanges, Ex-Bürgermeister Henning Voscherau, war sich der Bezirksamtsleiter einig, das der Bereich Süderelbe ein Schwerpunktgebiet der Stadtentwicklung in Hamburg darstelle. Das mache der bevorstehende Beginn der Hochbauarbeiten für das Wohngebiet "Neugrabener Wiesen" deutlich, für das Meinberg ein "Kommunikationscenter" als Kristallisationspunkt für Altansässige und Neubürger ankündigte. A 26 und Ortsumgehung Finkenwerder würden zur Entlastung der Bundesstraße 73 führen.

Einig waren sich Voscherau und Meinberg auch darin, dass das Gemeinschaftsgefühl in den Ortsteilen zwischen Cranz, Moorburg und Fischbek - dokumentiert auch durch das Gros der Vereine - besonders gut ist. Beide Redner plädierten für eine Zusammenarbeit mit den Nachbarn über die Stadtgrenze hinaus. Etwa bei der Planung auf dem Kasernengelände. Doch was Meinberg als Erfolg und zukunftsweisend an der Verwaltungsreform feierte, das kritisierte Ex-Bürgermeister Henning Voscherau. Diese sei nicht zum Vorteil der Einwohnerschaft, meinte er. Ansonsten aber gab er sich loyal, gelegentlich auch humorvoll.

Ein Höhepunkt beim vielleicht letzten Jahresempfang dieser Art (einige der spät kommenden Gäste fanden keinen Sitzplatz mehr) war wieder die Verleihung des "Süderelbe-Thalers", zu dem es auch eine Urkunde und einen Blumenstrauß gab: Pastor i.R. Hans A. Gerdts hielt die Laudatio wieder in Plattdeutsch, in Reimform und launig. Er schilderte die Verdienste von zwei Männern, die in ihrer Vita viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Beide sind Schützen-Funktionäre, haben in ihren Ortsteilen Spielmannszüge aufgebaut, sind begeisterte Organisatoren und haben über etliche Jahre viel für das Gemeinschaftsleben getan. Klaus Hadler aus Hausbruch (auch Initiator des Kegel- und Schießsportzentrums am Ehestorfer Heuweg) und Horst-Herbert Basner (auch früherer Vorsitzender der Bürgervertretung der Elbdörfer). Ihnen wurde mit Applaus gedankt.