Binnenhafen: Ein Geschenk für die Kulturwerkstatt Harburg. Das alte Ladegerät von 1972 ist durch den Frühjahrs-Tornado beschädigt worden. Aber er soll jetzt funktionsfähig saniert werden.
Harburg. Auch wenn die gelbe Farbe hier und da schon etwas abblättert, der Rost stellenweise sichtbar ist und das Türschloss an der Führerkabine ab und zu heftig klemmt - die Mitglieder der Kulturwerkstatt Harburg freuen sich sehr über das ungewöhnliche Geschenk von Hannelore Mulch: Die Seniorchefin des gleichnamigen Harburger Betriebs hatte die Mitglieder mit dem Portal-Drehkran am Lotsekai bedacht. Der war nach dem Umzug der Firma Wilhelm Mulch im vergangenen Jahr in die Wilhelm-Weber-Straße übrig geblieben.
Wurde der 1972 von der Firma Liebherr konstruierte Spezialkran bisher dafür eingesetzt, schwere Lasten wie Baustoffe, Futtermittel, Reis und Mais von den Küstenmotorschiffen in die Schuten oder Lastwagen am Lotsekai zu hieven, so soll er zukünftig als Symbol für die Hafengeschichte und die Arbeit auf der Schlossinsel neue Aufgaben übernehmen. "Das ist wirklich eine tolle Sache", sagte Klaus-Joachim Radwan (51), erster Vorsitzender der Kulturwerkstatt. Er schwärmt von dem "Liebherr L 120" und freut sich, genau wie die Mitglieder, über das in sie gesetzte Vertrauen, dass sie die Zukunft des Mulch-Krans langfristig sichern. "Wichtig ist, wo er letztendlich stehen wird. Unser Wunsch ist es natürlich, ihn an Ort und Stelle zu lassen und ihn in die aktuellen Pläne der Stadtentwicklung auf der Schlossinsel mit einzubeziehen." Neben der Standortsicherung ist die Wiederherstellung des Krans ein weiterer großer Wunsch der Kulturwerkstatt. "Wir würden uns freuen, wenn wir die nötige finanzielle Unterstützung dafür bekämen, denn er muss völlig saniert werden", sagt Klaus-Joachim Radwan, "der Tornado, der im vergangenen Frühjahr durch den Hafen fegte, setzte ihm arg zu und zerstörte das Zahnrad." Radwan ist zuversichtlich, denn auch das Amt für Denkmalpflege sieht in der Kran-Erhaltung ein öffentliches Interesse.