Evendorf: US-Amerikaner investieren in der Nordheide. An der Autobahnabfahrt plant ein US-Konzern eine Anlage mit Tankstellen, Hotel und Gastronomie. Bis 150 neue Jobs soll es geben.

Evendorf. Einer der größten amerikanischen Mineralölkonzerne, "Flying J INC", will an der Autobahn 7, Abfahrt Evendorf, einen Autohof der Superlative nach amerikanischem Vorbild bauen. Nach Informationen der Harburger Rundschau sollen hier neben dem Autohof mit Tankstelle ein Hotelkomplex sowie ein Supermarkt und ein Casino auf rund 10 Hektar Fläche entstehen. Als Investitionssumme seien rund zehn Millionen Euro im Gespräch. Es sei die erste Investition dieser Art, die der amerikanische Konzern in Deutschland tätigt, hieß es. "Ein wirklich dicker Fisch für den Landkreis Harburg", hieß es aus dem Kreishaus in Winsen.

In den USA und in Kanada betreibt "Flying J INC" ein amerikaweit flächendeckendes Netz von 177 solcher Autohöfe. Zu den amerikanischen Autohöfen des Konzerns gehören neben verschiedenen Restaurants, Geschäften und Supermärkten auch Lkw-Leasing-Stationen, Versicherungsagenturen, Online-Banking-Stationen, Internet-Zugänge und Auto-Shops. Sogar Flugtickets können hier gebucht werden.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH), deren Hauptgesellschafter der Landkreis Harburg mit 80 Prozent ist, führte die Verhandlungen mit den Anwälten des amerikanischen Konzerns. WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer, der den "dicken Fisch" an Land gezogen hatte, sagt: "Die Verhandlungen mit dem Konzern sind weitgehend unter Dach und Fach. Der Entschluss der Amerikaner, hier investieren zu wollen, steht fest. Nur die Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer gestalteten sich etwas schwieriger." Bei einer Fläche gebe es, obwohl die Eigentümer verkaufen möchten, noch rechtliche Probleme, mit denen sich aber schon Fachleute in der niedersächsischen Landesregierung in Hannover befassten, so Seyer weiter.

Die Amerikaner sprechen von 100 bis 150 Arbeitsplätzen, die sie mit ihrem Autohof für die Region bringen werden. Davon sind allein rund 100 neue Arbeitsplätze für den Hotel- und Gastronomiebereich, der in drei vollen Schichten arbeiten wird, eingeplant. Der Flächennutzungsplan für das etwa 10 Hektar große Gebiet westlich der A 7 zwischen Autobahn und Döhle sieht hier bereits gewerbliche Flächen vor. Allerdings muss die Gemeinde noch einen Bebauungsplan für das Gebiet aufstellen, damit der Autohof gebaut werden kann. Voraussetzung dafür ist die Entlassung der Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet.