Angebot: Günstiges Bauland. Die Gemeinde Rosengarten vermarktet 73 Baugrundstücke in Eigenregie. Der Allgemeinheit entstehen keine Kosten.
Nenndorf. Die Gemeinde Rosengarten hat gerade den Weg freigemacht für ein Neubaugebiet der besonderen Art. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gaben die Politiker jetzt grünes Licht für den Bebauungsplan "Nenndorf-Süd". Das Neubaugebiet an der Bremer Straße (K 85) ist eines der größten, das die rund 14 000 Einwohner große Gemeinde je ausgewiesen hat. Und die Folgekosten, die der Gemeinde durch die Neubürger entstehen können, sind bereits im Kaufpreis der Grundstücke inbegriffen. Rosengartens Bürgermeister Dietmar Stadie (SPD): "Das ist für uns ein Novum. Wir wollen damit vermeiden, daß die Allgemeinheit zur Kasse gebeten wird, wenn wir beispielsweise eine Schule oder einen Kindergarten erweitern müssen."
Der Rat hat Dietmar Stadie bemächtigt, die Verträge mit den künftigen Besitzern abzuschließen. Stadie: "Wir rechnen damit, die Grundstücke im Laufe der nächsten vier Jahre verkauft zu haben." Die Gemeinde vermarktet und verkauft die 73 Baugrundstücke in Eigenregie und zwar zu einem Preis, der im Durchschnitt unterhalb des üblichen Bodenrichtwertes, der in Rosengarten bei 155 Euro liegt, bleibt. Wer im Baugebiet "Nenndorf-Süd" bauen will, zahlt im Durchschnitt einen Quadratmeterpreis von 132 Euro für sein Grundstück. "Wir wollen damit natürlich gerade jungen Familien die Chance zur Eigentumsbildung geben", so der Rosengartener Bürgermeister. Geplant ist auch ein Mischgebiet für Wohnbebauung und Gewerbeansiedlung.
Allerdings, so Rainer Alka, Rosengartens Hauptamtsleiter und Stadies Allgemeiner Vertreter, sei der Familienstand kein Auswahlkriterium, um ein Grundstück kaufen zu können. "Genauso interessieren sich Menschen für diese Grundstücke, die hier ihren Alterssitz bauen möchten. Über eine gute Altersmischung freuen wir uns. Wir wollen auf jeden Fall keine Spekulationsobjekte auf den Markt werfen", schränkt Alka ein. Der Plan, die Grundstücke innerhalb der nächsten vier Jahre verkaufen zu wollen, dürfte leicht zu erfüllen sein. Bisher liegen der Gemeinde bereits 42 Bewerbungsbögen für die zwischen 570 bis 1000 Quadratmeter großen Grundstücke vor.
Die Gemeinde Rosengarten verfolgt einen ehrgeizigen Zeitplan, damit die ersten Eigentümer noch in diesem Jahr den Spaten für den Bau ihres Eigenheims in die Hand nehmen können, bevor im nächsten Jahr die Mehrwertsteuer erhöht wird. Der Lärmschutzwall zur Kreisstraße ist bereits zum großen Teil aufgeschüttet. Die Aufträge für die Erschließungsanlagen wie die Straßen und das Regenrückhaltebecken sollen im Mai erteilt und bis August erfüllt sein.
Die Straßen sollen wenigstens so weit fertig sein, daß sie als Baustraßen genutzt werden können. Im Zuge dieser Straßenneubauten will die Gemeinde auch gleich ein anderes Problem lösen. Wie berichtet nutzen Autofahrer die Ortsdurchfahrt durch Nenndorf oft als Rennstrecke. ein Kreisverkehr in der Bremer Straße in Höhe der Haupterschließungsstraße des Neubaugebietes und in Höhe der Straße Am Hatzberg soll die Raser ausbremsen.