Handwerk: Sie restauriert oder baut nach alten Plänen nach. Die junge Tischlerin aus Stöckte bekommt den Jugendförderpreis des Rotary Clubs Winsen (Luhe) zugesprochen.

Stöckte. Holz ist ihr Element. Schon von Kindheit an. Die Faszination dieses Materials hat Rebekka Vaick nie losgelassen. Sie verband ihren Berufswunsch damit und erfüllte sich den Traum, Tischlerin zu werden. Mit ihrer Begeisterung, mit der sie Möbel selbst entwirft und baut, historische Möbel nachbaut oder restauriert, steckt sie ihre Mitmenschen regelrecht an. Für ihre kunstvollen Arbeiten, die sie der Öffentlichkeit bereits auf mehreren Ausstellungen präsentierte, erntete sie ständig das Lob der Fachleute. Heute erhält die 23 Jahre alte Stöckterin im Winsener Marstall vom Rotary Club Winsen (Luhe) den Jugendförderpreis. Dazu bekommt sie einen Scheck über 2000 Euro als Anerkennung ihrer Leistungen und für weitere Qualifizierungen auf einem erfolgreichen Berufsweg im Handwerk. "Das freut mich riesig, und ich kann es gut gebrauchen", sagt Rebekka. Einsetzen will sie das Geld hauptsächlich für den Sprung in die Selbständigkeit mit einer eigenen Werkstatt.

Rebekka hat das Tischlern bei Tischlermeister Erich Brüggemann in Stöckte von der Pike auf gelernt. Sie konnte es kaum abwarten, aus Holz etwas bauen zu können. Und so schaute sie schon als Kind immer öfter in die Werkstatt des Nachbarn am Stöckter Deich 70. Mit 14 Jahren machte sie dort ihr erstes Praktikum an der Hobelbank und entdeckte ihr großes Talent. Ein Berufsgrundbildungsjahr war nach dem Realschulabschluß in Winsen notwendig, um die Tischlerausbildung zu beginnen. Doch sie entschied sich noch für ein zusätzliches einjähriges Studium an der Kunstschule in Hamburg-Wandsbek.

Zum Schluß ihrer Lehrzeit kam das vorerst größte Kompliment für ihre Arbeit: Rebekka erhielt für ihr Gesellenstück beim Wettbewerb "Die gute Form" eine Auszeichnung. Der Kleiderschrank, mit hübschen Intarsien verziert, schmückt jetzt ihre Wohnung. Seitdem sie die Tischlerausbildung beendet hat, widmet sie sich den Studien alter Techniken und Verfahren bei Restaurierungsarbeiten in der Werkstatt Brüggemann. Zu ihren ersten Werken gehören zwei Stühle, die sie nach einem 250 Jahre alten Muster originalgetreu nachbaute. Einer von ihnen fand bereits einen Liebhaber und wenn der zweite "auch noch verkauft wird, baue ich gern wieder welche nach". Einen Ausgleich zu ihrem Beruf braucht Rebekka nicht. Sie sagt: "Die Arbeit in der Werkstatt erfüllt mich voll und ganz." Allerdings: Rebekka läuft sich auf dem Deich vor dem Haus regelmäßig fit und hat ganz viel Spaß in ihrer Tanzgruppe in Fliegenberg.