Zwischenfall: Vor der Verleihung erlitt Preisträger Heinrich Zeriadtke einen Schwächeanfall.

Harburg. Dramatik am Rande des Jahresempfanges des Ortsausschusses und Ortsamtes Süderelbe am Wochenende in der Falkenberghalle: Kurz vor Beginn der Veranstaltung erlitt Heinrich Zeriadtke, einer der Empfänger des Süderelbe-Thalers, einen Schwächeanfall. Ein Notarzt mußte kommen. Knapp zwei Stunden später konnte der fast 85 Jahre alte langjährige Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, frühere Bezirksabgeordnete und Sozialdezernent des Bezirksamtes Harburg dann aus der Hand des stellvertretenden Ortsamtsleiters Achim Gerdts den "Thaler" und einen großen Blumenstrauß entgegennehmen. Danach allerdings kam Zeriadtke ins Krankenhaus. Er wurde inzwischen entlassen und ist wohlauf.

Neben Zeriadtke bekamen noch zwei verdiente Süderelbe-Bewohner die Auszeichnung: Günther Nebbe, langjähriger Vorsitzender von "Plattdüütsch leevt", ehemaliger "Polizeichef" für den Süderelberaum und sechs Jahre Vorsitzender des Ortsausschusses Süderelbe sowie Prof. Georg Schottmeyer. Er hatte in den frühen 90er Jahren eine Inititiave gegründet und massiv gegen die Planung einer weiteren Siedlung mit enger Bebauung nördlich des Bahnhofs Neugraben (das Bauvorhaben NF 15) Front gemacht. "Heute", so Achim Gerdts, "wissen wir, wie Recht er gehabt hat." Und der stellvertretende Ortsamtsleiter (Chef Bernhard Schleiden ist erkrankt) stellte fest, daß ein "Signal für lohnenswerte Bürgeraktivitäten" gesetzt worden sei.

Am Jahresempfang nahmen rund 250 Gäste teil. Darunter waren unter anderem der frühere Staatsrat und Bezirksamtsleiter Helmut Raloff, Propst Jürgen F. Bollmann, der Vorsitzende des Landesseniorenbeirates Walter Thedt, der amtierende Bezirksamtsleiter Burckhardt Jaeschke, Bezirksversammlungsvorsitzender Michael Hagedorn und Neu Wulmstorfs Bürgermeister Günter Schadwinkel, mehrere Bürgerschaftsabgeordnete und Vertreter von Airbus. Sie wurden vom Vorsitzenden des Ortsausschusses Süderelbe, Irmfried Rosenow, willkommen geheißen. Der CDU-Politiker erhoffte sich vom Senat, daß dessen Engagement in Richtung Süden nicht in Wilhelmsburg und Harburger Binnenhafen aufhöre. Der Süderelberaum dürfe nicht nur im Blickpunkt stehen, wenn es um Hafenaktivitäten und Industrieansiedlung gehe. Das gelte für den Bereich Neuenfelde (Rosenow forderte, daß die Finkenwerder Umgehungsstraße "nicht in Neuenfelde gebaut" werden solle), aber auch für die Stadtteile an der B 73. Das Einkaufszentrum Neugraben müsse gestärkt werden, es dürfe nicht nur Billig-Läden geben. Bürgermeister Ole von Beust, so Rosenow, habe ihm einen Besuch in Neugraben noch bis zur Jahresmitte zugesagt.

Festredner war Rolf Steil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg. Er ging unter anderem nur auf "Hartz IV" ein und ermunterte Kirchen wie Firmen und Vereine, sogenannte Ein-Euro-Jobs zu schaffen.