Jetzt gibt auch Egestorfs Bürgermeister Walter Kruse (CDU) zu, dass das Projekt Travel Plaza des US-amerikanischen Mineralölkonzerns Flying J in...

Evendorf. Jetzt gibt auch Egestorfs Bürgermeister Walter Kruse (CDU) zu, dass das Projekt Travel Plaza des US-amerikanischen Mineralölkonzerns Flying J in Evendorf geplatzt ist. 16 Millionen Euro wollten die Amerikaner in Evendorf investieren. Im "Gemeindeblatt 2 April bis Juni 2009" des Bürgermeisters der Samtgemeinde Egestorf schreibt Kruse: "Der Besitzer des Grundstücks, der amerikanische Investor Flying J, versucht gerade, unter staatlichem Schutz wieder auf die Beine zu kommen. Deshalb will er sich von diesem Projekt zurückziehen." Wie berichtet, hatte sich der Konzern im Dezember letzten Jahres unter das staatliche Insolvenzprogramm Charter 11 gestellt. Aus den ursprünglichen Plänen, mit sechs Travel Plazas, darunter auch eine bei Evendorf an der A 7, auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen, wird nun nichts mehr.

"Eigentlich sollte bereits im Mai letzten Jahres in Evendorf der erste Spatenstich für den Autohof sein. Durch unsere Klagen und unser Engagement gegen das Projekt konnten wir den Baubeginn verzögern und verhindern, dass dort heute eine Bauruine steht", sagt Sabine Heyden, Sprecherin der Bürgerinitiative (BI) "Lebenswertes Döhle". In der zweiten Instanz klagt die BI derzeit gegen die Erteilung der Baugenehmigung für die Travel Plaza und führt eine Normenkontrollklage. Die Autohof-Gegner halten den Bebauungsplan für fehlerhaft, weil die Umweltverträglichkeit der Travel Plaza nicht ausreichend geprüft worden sei. Und die BI hält das Lärmgutachten für fehlerhaft. "Unsere Klagen richten sich nicht gegen Flying J, sie richten sich generell gegen einen Autohof." Kruse lässt im Gemeindeblatt mitteilen, "dass es Interessenten gibt, die in die fertige Planung einsteigen könnten. Ein Maklerbüro ist von Flying J zur Vermittlung eingeschaltet". Heyden: "Wir fordern einen ehrlicheren Umgang der Politiker und der Wirtschaftsförderer im Landkreis Harburg mit uns Bürgern, die hier leben." Bei der Planung für die Travel Plaza mit 312 Stellplätzen für Lkw, Hotel, Casino und Geschäften sei das Wohl der Anwohner und der Natur außer Acht gelassen worden.