Die süßen, weichen Fruchtgelee-Würfel sind in der ganzen Welt bekannt.
Stelle. Was das Baguette für Paris, die Poffertjes für Amsterdam und die Riebele für Stuttgart, ist der "Speck" für Hamburg - leckeres Wahrzeichen der Hansestadt. Seit vielen Jahrzehnten verzückt Hamburger Speck die Gaumen vieler Naschkatzen. Ein Biss in den süßen weichen Fruchtgelee-Würfel genügt, und Erinnerungen an die Kindheit kehren zurück. Und auf dem Weihnachtsmarkt gehört dem Hamburger Speck ein ganz fester Platz zwischen all den Zuckerstangen und Liebesherzen beim Zuckerbäcker.
Nur: Der Marshmallow aus Norddeutschland, der als Souvenir für Touristen aus aller Welt mit in die Reisetasche gehört, kommt gar nicht aus Hamburg, sondern aus dem Landkreis Harburg - genauer: aus Stelle. Dort kocht der Speck in den großen Töpfen der Firma "Lühders Ingwer- und Süßwarenspezialitäten". Ein Paradies für Naschkatzen.
Im Paradies wachsen Gummibären an Bäumen, schneit es Lakritz und Pfefferminz vom Himmel, und in den Bächen fließt Schokolade. So sehen die Vorstellungen der Kinder aus.
Doch ob Groß oder Klein - welche Leckerschnute träumt nicht einmal davon, aus dem Vollen zu schöpfen, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob der süße Vorrat auch noch für den nächsten Tag reicht. "Unsere Mitarbeiter dürfen das", sagt Tanja Lühders. "Sie können soviel naschen, wie sie wollen." "Was bei uns aus dem Haus geht, ist absolut frisch", garantiert Tanja Lühders die Qualität ihres vielseitigen Sortiments. Der Hamburger Speck zum Beispiel ist ein Ganzjahresprodukt. Geht eine Bestellung ein, werden bei Lühders die Ärmel hochgekrempelt, und los gehts. Dann wird das Buch mit den Geheimrezepten aufgeschlagen, die Zutaten gerührt, verziert und auf schnellstem Wege zum Kunden geliefert. Der Speck wird, wie viele andere Produkte der Firma Lühders auch, in Handarbeit hergestellt, und jeder Würfel ist ein Unikat. "Die Stücke sind nicht egal", beschreibt Tanja Lühders die Leckerbissen aus Fruchtgelee, Pfefferminz und Ingwer. "Die empfindlichsten Produkte werden dann zusätzlich noch mit der Hand verpackt." Die Firmengeschichte begann im Jahre 1909 mit der Gründung von Johannes Lühders in einem kleinen Kolonialwarengeschäft in Hamburg-Wandsbek. Neben dem Handeln mit Früchten war das Veredeln der Artikel mit Schokolade und Zuckerglasuren schließlich zu einer Spezialität geworden. Die Firma wuchs und gedieh. Nun wird sie in dritter Generation von den beiden Brüdern Johannes und Joachim Lühders mit modernster Gerätschaft nach alten Verfahren geführt. Der Absatzmarkt der Pralinen, Fondant, Lakritz- und Schokoladenartikel erstreckt sich über den gesamten europäischen Raum. Dabei ist das älteste Standbein der Firma Lühders der Verkauf von Trockenfrüchten. In den 20er-Jahren gesellte sich schließlich der Ingwer dazu. Mit zunehmender Reisefreudigkeit der Bevölkerung wurde er als wirksames Mittel gegen Krankheiten unterwegs eingesetzt. Seit einem Jahr importiert Tanja Lühders, Ehefrau von Johannes, die Allroundprodukte aus der immer beliebter werdenden Pflanze direkt aus Australien.