Ein Konzert der Band “Hungrige Wölfe“ hat Harburg einen Sonnabendnachmittag im Ausnahmezustand beschert. Hundertschaften der Polizei sicherten den...

Harburg/Moorburg. Ein Konzert der Band "Hungrige Wölfe" hat Harburg einen Sonnabendnachmittag im Ausnahmezustand beschert. Hundertschaften der Polizei sicherten den Bahnhof, die Umgebung und die Tunnelanlagen. So konnten durch die rund 500 eingesetzten Beamten Zusammenstöße zwischen Besuchern des Konzerts der Bremer Band und linken Gegendemonstranten verhindert werden.

"Kategorie C" ist die zweite, nicht offizielle Bezeichnung der Band um Hannes O. aus Bremen. Unter der Kategorie werden von der Polizei die "Fans" verstanden, die weniger am sportlichen Ereignis und mehr an Schlägereien mit Hooligans der gegnerischen Mannschaft interessiert sind. Die Texte der Band drehen sich um Schlägereien und Alkoholexzesse. Die linke Szene ordnet die "Hungrigen Wölfe", die sich selbst als unpolitisch darstellen, dem rechten Spektrum zu. Tatsächlich gibt es mehrere Verbindungen zur rechtsradikalen Szene.

Auf dem Seeveplatz neben dem Phoenix-Center versammelten sich am Sonnabendnachmittag rund 170 der linksautonomen Szene zuzuordnende Demonstranten, die unter dem Tenor "Kein Kategorie C-HungrigeWölfe-Konzert in Hamburg und anderswo!" protestierte.

Gleichzeitig standen vor dem Harburger Bahnhof Fans der Krawallrockband. Sie waren mit dem Zug angereist und sollten nun mit einem Shuttle-Bus zum Konzertgelände am Moorburger Kirchdeich gebracht wurden. Stundenlang musste sich die Polizei zwischen den Gruppierungen aufstellen, damit es zu keinen Zusammenstößen kam. Zum Konzert leitete die Einsatzführung den Bus über einen großen Umweg, damit das Fahrzeug nicht von den Gegendemonstranten angegriffen werden konnte.

Das Einsatzkonzept ging offenbar auf. "Polizeikräfte verhinderten ein Zusammentreffen der Konzertbesucher und der Versammlungsteilnehmer, so dass es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen kam", sagt Hauptkommissarin Ulrike Sweden. Gegen 18 Personen sprach die Polizei Platzverweise aus. Erst nach neun Stunden, gegen Mitternacht endete der Einsatz, der bereits gegen 15 Uhr begonnen hatte. Auf dem Konzert selbst, zu dem rund 500 Anhänger der Band gekommen waren, kam es nach Polizeierkenntnissen zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.