Einen Investor für den Bau des neuen Zentrums gibt es bereits. Nun muss der Rat entscheiden.

Jesteburg. Dort, wo der alte Clement'sche Hof in Jesteburg steht, könnten schon im Herbst dieses Jahres die Bagger anrollen. Was Klaus-Martin Peters, Ute Ina Gawenda und Horst Melching für das Grundstück geplant haben, könnte den Ort Jesteburg auf einen Schlag von mehreren Problemen befreien - eine neue Ortsmitte für Jesteburg mit ausreichendem Parkraum und Geschäften, die als Frequenzbringer die Ortsmitte beleben.

Die Planzeichnung des Planers und Architekten Peters zeigen auf dem rund 5400 Quadratmeter großen Grundstück an der Hauptstraße den Hof, der unter Denkmalschutz steht und für seine künftige Nutzung entkernt werden soll. Der Anbau aus den 60er-Jahren ist verschwunden.

An den Hof schließt sich eine moderne rund 1000 Quadratmeter große Ladenfläche an, deren Obergeschoss noch einmal etwa 100 Quadratmeter Platz für Büros und Sozialräume bieten würde. Südwestlich des Hofgebäudes, "dessen historische Zwei-Ständer-Konstruktion wir wieder heraus arbeiten wollen", so Peters, würde eine weitere Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern gebaut. Horst Melching: "Dieser Anbau würde sich ausgezeichnet dafür eigenen, einen Getränke-Abholmarkt dort unterzubringen, wenn beispielsweise der Edeka-Markt die große Ladenfläche anmieten würde." Und der restaurierte und entkernte Hof wäre, so die Vorstellung von Maklerin Ute Ina Gawenda, ideal für ein Blumengeschäft oder ein Cafe. 90 Parkplätze sind eingeplant. Peters: "Einen Teil der Parkplätze würden wir überdeckeln und darauf eine Anlage für Wohnen mit Service für Senioren bauen." Ein Lift würde die unter der Erde geplanten weiteren Stellplätze mit den Senioren-Wohnungen verbinden.

"Wir haben lange und ausführlich mit allen Beteiligten hier in Jesteburg gesprochen, auch mit den Gewerbetreibenden und Geschäftsinhabern. Und die Resonanz auf unsere Pläne war durchweg positiv. Das, was wir jetzt hier vorstellen, muss auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, denn wir sind durchaus für weitere Ideen offen", so Gawenda. Auch der Gemeinderat kennt die Pläne. Die Planer sehen in einem Vollsortimenter einen Frequenzbringer für den gesamten Ortskern, wo ortsansässige Geschäftsinhaber seit vielen Jahren darüber klagen, dass die Kundschaft ausbleibt. Ein Grund dafür, so sehen es die Geschäftsleute, sei der fehlende Branchenmix.

Ein anderer Grund aber ist die Parkplatz-Situation entlang der Jesteburger Hauptstraße. Und die wäre, an zentraler Stelle in Höhe der Insel mit den neuen Plänen ebenfalls gelöst. Den Planern schwebt mit ihrer "Einkaufsmitte Jesteburg" die Idee vor, einen zentralen Punkt in Jesteburg zu schaffen, "wo die Menschen nicht nur einkaufen, und damit die Kaufkraft in Jesteburg gehalten würde, sondern sich auch treffen", so Gawenda. Peters, Gawenda und Melching rechnen mit einem Investitionsvolumen von rund 4,5 bis 5 Millionen Euro.

Horst Melching: "Wir haben einen Investor, den wir mit unseren Ideen gewinnen konnten. Nun kommt es auf die Politik an." Der geltende Bebauungsplan erlaubt Gewerbeansiedlungen, müsste allerdings an einigen Stellen geringfügig abgeändert werden. Am 4. März werden die Pläne dem Bauausschuss präsentiert.