Um 350 Lämmer vergrößern sich in diesen Tagen die Herden des Vereins Naturschutzpark in der Heide.

Schneverdingen. Bei den Heidschnucken ist jetzt Lammzeit. Uwe Storm (40) steht vor seiner Herde und präsentiert stolz eines der sechs Lämmer, die in seiner Herde geboren wurden. Die Zeit bis zum Ende der Lammzeit Mitte April wird anstrengend für den Schäfer. Er muss rund um die Uhr für seine Tiere da sein, denn die Geburten von etwa 350 Lämmern werden noch erwartet. "Sicher ist das mehr Arbeit für mich als sonst, aber es macht ja auch Spaß" sagt er. Storm ist seit 21 Jahren Schäfer: "Ich bin in der Heide geboren und mit Heidschnucken aufgewachsen. So muss das auch sein". Storms Herde ist eine von fünf, die der Verein Naturschutzpark e.V. zur Pflege der Lüneburger Heide unterhält. Sie hat ihren Stall auf dem vereinseigenen Landschaftspflegehof Tütsberg in Schneverdingen/Heber. Die anderen vier Herden sind über die restliche Lüneburger Heide verteilt. "Ohne diese Pflege hätten wir dort statt der Lüneburger Heide den Lüneburger Wald" sagt Andreas Hoopmann (40), Betriebsleiter des Hofes Tütsberg. Die Heidschnucken verbeissen nämlich die mit dem Heidekraut konkurrierenden Gehölze. So sorgen sie dafür, dass die typische Heidelandschaft erhalten bleibt. "Und den Touristen gefällt es auch." sagt Hoopmann. Diese Pflege, beziehungsweise die Heidschnuckenherde, kostet Geld. Etwas gemildert werden die Kosten durch den Verkauf von Lämmern. "Schnuckenbraten ist eine Spezialität in den Heidegasthöfen." sagt Hoopmann. Gemeinsam mit dem Erlös aus dem Verkauf der Wolle können so aber gerade mal die Schäfergehälter bezahlt werden. Auch wenn es Fördermittel von der EG und dem Landkreis Harburg gibt, kalkuliert der Verein Naturschutzpark seine Herden mit bis zu 25 000 Euro Verlust pro Jahr. Trotzdem sollen es noch mehr Heidschnucken werden. Hoopmann: "2004 planen wir eine weitere Herde auf einem ehemaligen Panzerübungsgelände bei Soltau." Deshalb wird immer ein Teil der Lämmer zur Nachzucht behalten. Hoopmann: "Insgesammt sind es nach dem Stand von gestern Abend 2262 Schnucken". Wieviele in der letzten Nacht noch dazu gekommen sind, kann er aber nicht sagen. Wer sich die Heidschnucken anschauen will, kann das am 6. April bei der "Lammzeit auf dem Hof Tütsberg" tun. Mit etwas Glück lassen sich die Lämmer sogar streicheln.