Winterhude. Das olympische Bogenschießen soll nach dem Willen der Bezirks-Grünen nicht auf die Festwiese – auch aus Sorge um die Grünfläche.

Die Grünen im Bezirk Hamburg-Nord stellen sich gegen die Pläne von Senat und dem von ihnen mitregierten Bezirk, während der Olympischen Spiele auf der Festwiese im Stadtpark eine temporäre, drei Hektar große Anlage für das Bogenschießen zu errichten.

„Die Wiese bildet das Zentrum des Parks und wird im Sommer von Tausenden genutzt. Eine erfolgreiche Bewerbung Hamburgs vorausgesetzt, würde 2024 ein sehr großer Teil für mindestens drei Monate nicht zur Verfügung stehen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Michael Werner-Boelz. Aus Sicht seiner Partei sei das „absolut unnötig“, da auch andere Standorte gut geeignet wären. „Es drängt sich der Eindruck auf, dass diese Sportstätte allein aus Marketinggründen gewählt wurde, wegen der möglichen tollen Bilder mit dem Planetarium im Hintergrund“, so Werner-Boelz. „Aus unserer Sicht sollten die Spiele möglichst wenig Einschränkungen für die Bevölkerung mit sich bringen.“ Außerdem befürchten die Grünen Folgeschäden an der Grünfläche, die sich möglicherweise nicht rechtzeitig zur Sommersaison 2025 beheben ließen.

Gravierende Einschränkungen durch Bogenschießen befürchtet

Darüber hinaus entstünden rund um den Stadtpark in den nächsten Jahren Tausende neue Wohnungen. Auch deren Bewohner würden den Stadtpark besuchen wollen – und so den Nutzungsdruck auch auf die Festwiese weiter erhöhen.

Mit einer Anfrage an den Senat möchten die Grünen nun erfahren, ob nicht andere Standorte mit weniger gravierenden Einschränkungen für die Bevölkerung besser geeignet wären. Zur Prüfung angeregt haben sie unter anderem die Jahnkampfbahn mit Vorplatz oder bezirkliche Sportanlagen. Sie fragen auch danach, ob andere Bezirke einen geeigneten Standort für die Bogenschießwettbewerbe angeboten haben. Die Anfrage haben sie bereits Anfang Oktober eingereicht. „Die Antwort des Senats müsste also vor dem Referendumstermin vorliegen“, so Werner-Boelz.