Gleich drei Polizeieinsätze wegen Schlägereien in Flüchtlingsunterkünften in Langenhorn und Wilhelmsburg. Mehrere Wachmänner verletzt.

Hamburg. Schwere Ausschreitungen in der Zentralen Erstaufnahme am Grellkamp in Langenhorn: Dort musste die Polizei am Wochenende mehrfach mit einem Großaufgebot eingreifen. Immer wieder war es zu Übergriffen gegen das Personal gekommen. Sonntagabend blieb die Bereitschaftspolizei in der Unterkunft, um erneute Übergriffe zu verhindern.

Bereits am Sonnabend war es erstmals zu Krawall gekommen. Dieser hatte sich entzündet, nachdem ein Eritreer verlegt werden sollte, der zuvor einen Mitarbeiter des Sicherheitspersonals angegriffen und verletzt hatte. Landsleute des Mannes versuchten gewaltsam zu verhindern, dass er aus der Unterkunft weggebracht wird. Dabei hatten die Männer laut Polizei Holzlatten und Metallstangen als Schlagwaffen eingesetzt. Bei den Übergriffen war einem Mitarbeiter des Wachpersonals ein Arm gebrochen worden. Zwei weitere Mitarbeiter erlitten leichtere Verletzungen. Bevor die Polizei eintraf, versuchten bereits in der Unterkunft lebende Syrer den Wachmännern zu helfen. Aber erst nachdem die Besatzungen von mehr als 20 Peterwagen eingetroffen waren und die Beamten Pfefferspray eingesetzt hatten, beruhigte sich die Situation.

Wachmänner verbarrikadierten sich in Räume

Am Sonntagabend flammte der Konflikt zwischen 60 bis 80 Bewohnern der Einrichtung, die sich mit verschiedenen Gegenständen bewaffneten, erneut auf. Wieder wurde das Wachpersonal Ziel von Angriffen. Die Polizei bestätigte Zeugenangaben, nach denen sich Sicherheitsmitarbeiter in Räumen verbarrikadierten. Die alarmierte Polizei zog daraufhin mehr als 30 Peterwagenbesatzungen aus ganz Hamburg zusammen, um Herr der Lage zu werden. Vier Personen wurden festgenommen, drei weitere in Gewahrsam genommen. Acht Personen wurden verletzt, von denen fünf - darunter drei Wachdienstmitarbeiter - in Krankenhäuser gebracht wurden.

In Wilhelmsburg wurden in der Zentralen Erstaufnahme am Kurdamm zwei 21 und 23 Jahre alte Iraner von anderen Bewohnern in der Nacht zu Sonntag attackiert und verletzt. Zuvor hatte es einen Streit gegeben, weil sie eine Turnhalle als Gebetsraum nutzten. Sieben andere Bewohner hatten die Männer daraufhin verprügelt. Dabei erlitt der 21-Jährige Kopfverletzungen durch Schläge mit einer Eisenstange. Er kam ins Krankenhaus. Sein Landsmann wurde an der Hand verletzt. Als alarmierte Polizisten eintrafen, waren die Schläger getürmt. Sie konnten zunächst nicht identifiziert werden. Die Polizei war dort mit sieben Peterwagenbesatzungen und einem Hundeführer im Einsatz. Die neben den Iranern an der Schlägerei beteiligten Männer konnten zunächst nicht ermittelt werden.

Die Beamten ermitteln nun wegen gefährlicher Körperverletzung, schweren Landfriedensbruchs und Beteiligung an einer Schlägerei sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.