Fuhlsbüttel . 100.000 Besucher werden zu den Airport Days am Wochenende erwartet. Der Veranstalter verspricht ein attraktives Programm.
Fliegen lohnt sich am Wochenende überhaupt nicht. Denn bei den Airport Days am Sonnabend und Sonntag auf dem Gelände der Lufthansa Technik können die Gäste am Boden garantiert mehr sehen und erleben als in der Luft.
Rund 100 alte und hochmoderne Flugzeuge sind die Stars der diesjährigen Airport Days in Fuhlsbüttel. Es landet, was Rang und Namen in der Branche hat: die 60 Jahre alte Super Constellation („Super Connie“) ebenso wie der Hightech-Überwachungsjet Boeing E-3A AWACS. Hamburg Airport und Lufthansa Technik erwarten insgesamt 100.000 Besucher.
Damit knüpft die Veranstaltung an die Erfolge der Vorjahre an. „Schon jetzt ist sicher, dass wir wieder ein attraktives Programm mit Abwechslung für die ganze Familie bieten werden“, freut sich Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Airport. Das Motto der beiden Flughafentage lautet: „Entdecke die Welt des Fliegens“.
Seit 20 Jahren zählt die A300-600ST Beluga zu den Dauergästen am Hamburger Himmel. Der Flugriese verfügt mit 1400 Kubikmetern über den weltweit größten Frachtraum zum Transport der Airbusteile. Jetzt haben die Besucher die einmalige Gelegenheit, Beluga aus nächster Nähe zu betrachten. Am Boden können sie einen Blick in den gewaltigen Bauch des Flugzeugs werfen – und darüber staunen, was alles hineinpasst.
Bestaunt werden kann auch die Douglas DC-6B, mit der einst der jugoslawische Staatschef Josip Broz Tito in die Luft ging. Für den kommunistischen Präsidenten wurde das 1958 gebaute Fluggerät extra luxuriös ausgestattet. 1975 verkaufte Tito seinen VIP-Flieger an den sambischen Staatschef Kenneth Kaunda. Nach einem erneuten Besitzerwechsel, bei dem die Maschine für Rundflüge über dem südlichen Afrika zum Einsatz kam, übernahm der Getränkehersteller Red Bull die Douglas DC-6B. Die Restaurierung auf den Standard der Flying Bulls startete 2001. Erst im Sommer 2004 – nach drei Jahren und Zehntausenden von Arbeitsstunden – konnte sie die Werft verlassen.
Zu sehen ist auch der „erste intelligente Koffer“, der per App geortet wird
Zu sehen sind neben dem Tito-Flieger auch eine Antonow AN-2 , darüber hinaus die „alten Tante“ Ju 52, der Helikopter „Super Puma“ der Schweizer Luftwaffe sowie das modernste Flugzeug dieser Schau – der Airbus A330 von Eurowings. Die Lufthansa-Billigtochter bereitet damit gegenwärtig ihre Langstrecken-Expansion vor. Und wem schon einmal bei einer Flugreise der Koffer abhandengekommen ist, darf auf die „Halle der Innovationen“ gespannt sein. Hier präsentieren Unternehmen und Institutionen ihre neuesten technischen Entwicklungen.
Dazu zählt der „erste intelligente Koffer“. Er ist mit einem Funkmodul ausgestattet, und sein Besitzer kann per Smartphone-App mit ihm kommunizieren. Auf diese Weise weiß der Passagier genau, wo sich sein Urlaubskoffer zum aktuellen Zeitpunkt befindet. „Bag2G0“, versprechen die Hersteller Rimowa sowie Airbus und T-Systems, werde niemals verloren gehen. Spannende Einblicke in die Welt des astronomischen Fliegens gibt es derweil unter einer Planetariumskuppel: Auf einer 360-Grad-Projektion können die Besucher eine virtuelle Reise durch das Sonnensystem antreten.
Kinder können „Pilotenschein“ ablegen
Außerdem konzipiert Flugzeugdesigner Professor Werner Granzeier in einer Familienvorlesung mit Kindern das Flugzeug der Zukunft. Weitere Themen kreisen um emissionsfreies Fliegen und Solarflugzeuge. Den ganzen Tag lang können sich die Kinder auf Hüpfburgen vergnügen und in einem Flugzeug-Bobby-Car sogar ihren „Pilotenschein“ ablegen.
Höhepunkt der Airport Days dürften die Starts, Überflüge und Landungen der Maschinen sein. „Sie finden sonnabends und sonntags zwischen 12.45 und 15 Uhr statt“, sagt Flughafensprecherin Katja Bromm. Mehr noch: Am Sonntagnachmittag können die Abflüge vieler Flugzeuge in ihre Heimat bestaunt werden. Wer vorher noch mehr sehen will, sollte an einer Bustour über die Vorfelder des Hamburg Airports teilnehmen.
Die Fahrten starten im 45-Minuten-Takt. Sogar der Flughafen-Imker Ingo Fehr ist bei diesem Event mit dabei. Er stellt seine ungewöhnliche Arbeit vor und erzählt von seinen 200.000 Bienen und einem recht erfolgreichen Honigjahr.