Hamburg. Seit Monaten treiben in Hamburg Betrüger ihr Unwesen, die sich als Kriminalbeamte ausgeben. Jetzt vermeldet die echte Polizei zwei Festnahmen.
Echte Polizeibeamte haben am Donnerstag zwei Männer im Alter von 44 und 46 Jahren festgenommen, die sich als Kriminalpolizisten ausgegeben und unter diesem Deckmantel Wertgegenstände aus Wohnungen gestohlen haben sollen. Das teilte eine Sprecherin der Polizei Hamburg am Freitag mit. Nun wird geprüft, ob das Duo womöglich für eine ganze Reihe an Betrügereien verantwortlich sein könnte.
Seit Juni dieses Jahres hat es im gesamten Hamburger Stadtgebiet nämlich mehrere Fälle dieser Art gegeben. Dabei gaben die Trickbetrüger vor, bei der Kriminalpolizei zu arbeiten, um auf diesem Wege in die Apartments ihrer Opfer zu gelangen. Im Inneren suchten sie dann nach Bargeld, Schmuck und anderen wertvollen Gegenständen und steckten die Beute unbemerkt ein.
Polizei Hamburg schnappt Kripo-Betrüger: Handelt es sich um Serientäter?
Auch am Donnerstagmittag ereigneten sich zwei Fälle in Rissen und auf der Uhlenhorst, bei denen die Täter nach diesem Muster vorgegangen waren. Umgehend suchten mehrere Beamte nach den Unbekannten und fassten die 44- und 46-Jährigen, als sie gerade in einem Mietwagen saßen. Am Körper der Männer und im Wagen fanden sie „Beweismaterial, welches den Tatverdacht erhärtete“, hieß es in der Mitteilung.
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Die Beschuldigten wurden zunächst auf eine Dienststelle und dann ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Ein Richter erließ einen Haftbefehl gegen das Duo. Die Ermittlungen des LKA für Trickdiebstahl laufen weiter. Laut Polizei wird dabei auch untersucht, ob sie weitere Taten begangen haben könnten.
Hamburgs Polizei gibt Tipps und Hinweise. So tarnten sich Trickdiebe beispielsweise als:
- Mitarbeiter der Wasserwerke oder andere Außendienstmitarbeiter, zum Beispiel von einem Energieversorger
- Polizisten
- Hilfesuchende, die z.B. um Stift und Papier oder ein Glas Wasser bitten
Weiterhin rät die Polizei Hamburg der Bevölkerung:
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
- Führen Sie Gespräche bei leicht geöffneter Tür mit vorgelegter Kette oder aktiviertem Sperrbügel.
- Bei Fremden: Erwarten Sie diese Person? Hat sie sich vorher angemeldet und kann sie sich ausweisen? Lassen Sie sich als Nachweis den Ausweis zeigen, und prüfen Sie diesen.
- Bei Unsicherheit gilt: Lassen Sie die Person nicht eintreten, bevor Sie telefonisch bei den entsprechenden Stellen nachgefragt und eine Bestätigung für den Besuch erhalten haben.
- Haben Sie jemanden reingelassen? Achten Sie darauf, dass Sie direkt nach Einlass die Wohnungstür schließen. Häufig wird diese heimlich vom Ersten aufgelassen, sodass unbemerkt ein zweiter Täter eintreten kann.
- Rufen Sie zur Unterstützung einen Nachbarn dazu, damit Ihr „Besuch“ sich durch Ablenkung nicht alleine in der Wohnung bewegen kann.
- Bedenken Sie: Echte Polizeibeamte (und Bankmitarbeiter) suchen Sie niemals zu Hause auf, um nach angeblichem Falschgeld, Kontodaten, PIN oder Geldverstecken zu fragen.