Hamburg. Nach dem umfangreichen Umbau übertreffen die Besucherzahlen der Schwimmoper alle Erwartungen. Woran das laut Betreiber Bäderland liegt.

Die denkmalgeschützte Alsterschwimmhalle präsentiert sich seit der Wiedereröffnung im November 2023 in einem modernen Gewand. Und nachdem das prominente Hamburger Schwimmbad jahrelang Baustelle war, haben die Hamburger die Schwimmoper, wie sie auch genannt wird, sofort wieder in ihr Herz geschlossen.

Modernisierungserfolg: Alsterschwimmhalle erfreut sich nach Umbau hoher Beliebtheit

weitere Videos

    Die Besucherzahlen seien beeindruckend, sagt jedenfalls Bäderland-Sprecher Michael Dietel über das Schwimmbad. „Wir haben innerhalb von fünf Jahren mit einer jährlichen Zahl von 500.000 bis 550.000 Besuchern kalkuliert. Dieses Ziel erreichen wir, wenn es so weitergeht, schon Ende dieses Jahres.“

    Bäderland Hamburg: Alsterschwimmhalle ist ein Bad der Superlative

    Gut drei Jahre hatte der städtische Betreiber Bäderland das Bad der Superlative umgebaut. Es gibt jetzt ein modernes Eingangsgebäude, sechs Schwimmbecken, dazu einen mehr als 800 Quadratmeter großen Saunabereich in der oberen Etage und seit Januar den Fitnessclub „The Ray“ auf einer Gesamtfläche von mehr als 1600 Quadratmetern.

    Knapp 40 Mitarbeiter kümmern sich in drei Schichten um das Bad und die Gäste. Denn die Alsterschwimmhalle bietet besonders lange Öffnungszeiten. Von Montag bis Freitag ist sie von 6.30 bis 23 Uhr geöffnet, sonnabends und sonntags von 8 bis 22 Uhr.

    Schwimmbad-Leiter lobt die angenehme Atmosphäre nach dem Umbau

    Von morgens bis abends sei die Alsterschwimmhalle gut ausgelastet, sagt auch Bad-Leiter Björn Seemann, der 1990 seine Tätigkeit bei Bäderland in dem Schwimmbad an der Sechslingspforte begonnen und zwischendurch mehrere Standorte geleitet hat. In dem großen 50-Meter-Becken sind stets mehrere Bahnen für Schnellschwimmer abgetrennt. Schwimmkurse finden in den kleineren Becken statt, sodass sich die unterschiedlichen Gästegruppen nicht in die Quere kommen.

    Seemann schätzt die angenehmere Atmosphäre im Bad nach dem Umbau: „Früher war es mehr ein Freizeitbad, da war die Arbeit viel anstrengender.“ Jetzt seien die Badegäste alle sehr freundlich und entspannt.

    Alsterschwimmhalle Hamburg: Beliebtestes Ticket ist das für 1,5 Stunden

    Kleine Kinder sieht man inzwischen eher selten. „Es ist kein Familienbad“, betont Michael Dietel. „In der Anfangszeit kamen auch Eltern mit kleinen Kindern, um dann festzustellen, dass Bäderland genau das gemacht hat, was wir vorher angekündigt haben.“ Die Alsterschwimmhalle sei explizit ein Standort für sportliches Schwimmen. Das meistverkaufte Ticket sei jenes für 1,5-Stunden, so Dietel, denn viele Schwimmer zögen ihre Bahnen und seien dann schnell wieder weg. „Hierher kommen auch viele Leute aus dem Umland, die dann oft weiter zu ihren Jobs fahren.“

    Bäderland-Sprecher Michael Dietel vor der Klönschnack-Sauna in der Hamburger Alsterschwimmhalle.
    Bäderland-Sprecher Michael Dietel vor der Klönschnack-Sauna in der Hamburger Alsterschwimmhalle. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

    Für Gäste, die sich ein wenig mehr Zeit lassen wollen, bietet das Schwimmbad an der Sechslingspforte ein paar erwähnenswerte Extras: Vom erhöhten Infinitypool mit 32 Grad warmem Wasser etwa haben die Badegäste einen wunderbaren Blick über die ganze Halle und das 50-Meter-Becken. Dieses Entspannungsbecken musste anfangs mehrmals gesperrt werden, weil kleine Fliesen abgeplatzt waren. Das sei nun schon lange nicht mehr passiert, versichert Dietel, „die Nacharbeiten waren erfolgreich.“ Beliebt sind auch das Dampfbad und das kalte Tauchbecken, die Schwimmer ohne Aufpreis nutzen können.

    Laut Bäderland Hamburg machen Duschsensoren keine Probleme mehr

    Auch anfängliche technische Nickeligkeiten wie beispielsweise die übersensiblen kontaktlosen Sensoren an den Duschen machten inzwischen keinen Ärger mehr, sagt der Unternehmenssprecher. Viele Badegäste seien von anderen Standorten an Drücker und Knöpfe gewöhnt gewesen und hätten offenbar etwas zu fest zugelangt. Kaputte Sensoren seien ausgetauscht worden, und nun hätten sich die Besucher auch an die moderne Technik gewöhnt.

    Auch die Abgabesäulen für die Schlüsselarmbänder am Ausgang wurden umgerüstet, weil die Apparate zu oft die Annahme verweigert hatten. Denn es bedurfte einer ganz speziellen Falttechnik, die nicht jeder Gast auf Anhieb draufhatte.

    Ab und zu gibt es noch Probleme mit der IT in der Alsterschwimmhalle

    Allerdings sorgt die IT immer wieder mal für erhöhten Puls bei den Mitarbeitern. Zuletzt konnten Badegäste ihre Schränke nicht abschließen. Das System war komplett ausgefallen. „Das sind technische Dinge, die wir nicht in der Hand haben“, sagt Dietel. Da müsse dann der IT-Dienstleister ran. Die Gäste hätten aber entspannt reagiert.

    Der Saunabereich in der Alsterschwimmhalle ist gerade im Sommer eine Oase der Ruhe und deshalb ein lohnenswertes Ziel. Denn an diesem Standort gibt es einige Angebote, die man so nicht an anderen Orten findet. Beispielsweise die Frauensauna mit eigenem Ruhebereich. Laut Dietel gibt es das in anderen Bädern nur tageweise.

    Hamburger Alsterschwimmhalle hat ein besonderes Sauna-Angebot

    In der Klönschnack-Sauna darf zudem nach Herzenslust geplaudert werden, während man in der Multimedia-Sauna auf einem großen Bildschirm Naturfilme oder auch mal Sportreportagen betrachten kann. Und wer es gern gesellig mag: In der Aufguss-Sauna mit ihren XXL-Maßen ist Platz für bis zu 100 Menschen.

    Mehr zum Thema

    • Bäderland Hamburg: Nach Schließung – Eintritt ins Bondenwald-Bad nun günstiger
    • Kaifu-Vorfall: Junge (6) darf nicht mit Mama in die Damenumkleide
    • Jungs in der Damenumkleide: So heftig wird Hamburger Fall diskutiert

    Der Fitnessclub in der oberen Etage wirkt derzeit noch etwas überdimensioniert. Dort könne man durchaus noch mehr Mitglieder vertragen, gibt Dietel zu. „Aber Hamburg ist der größte Fitnessmarkt und der Standort hier ist ja noch recht neu.“

    Wer Lust bekommen hat, die Alsterschwimmhalle einmal selbst zu testen, bekommt hier einen Tipp von Bad-Leiter Boris Seemann: „In der Mittagszeit ist es üblicherweise eher ruhig.“

    Bäderland Hamburg: Das sind die Preise in der Alsterschwimmhalle

    • Erwachsene: Tageskarte 10,90 Euro, 3 Std. 8,90 Euro, 1,5 Std. 7,50 Euro
    • Jugendliche (12 bis unter 16 Jahre): Tageskarte 5,20 Euro, 3 Std. 4,30 Euro, 1,5 Std. 3,60 Euro
    • Kinder (unter 12 Jahren): Tageskarte 2,70 Euro, 3 Std. 2,20 Euro, 1,5 Std. 1,90 Euro

    Die Preise für den Saunabereich (montags bis freitags von 9 bis 23 Uhr, sonnabends und sonntags von 9 bis 22 Uhr:

    • Erwachsene: Tageskarte 21,60 Euro
    • Jugendliche (12 bis unter 16 Jahre): Tageskarte 13,10 Euro
    • Kinder (unter 12 Jahre): Tageskarte 6,50 Euro.

    Öffnungszeiten der Alsterschwimmhalle: montags bis freitags von 6.30 bis 23 Uhr, sonnabends und sonntags von 8 bis 22 Uhr. Weitere Infos: baederland.de/baeder/standorte/alsterschwimmhalle