Hamburg. Stavenhagenhaus wird derzeit sporadisch genutzt. Das soll sich nach jahrzehntelangem Ringen jetzt ändern – auch mit neuem Bistro.
Seit 20 Jahren ist das Stavenhagenhaus – oder vielmehr die Forderung nach einer vermehrten Öffnung des historischen Anwesens mit weitläufigem Park – ein Anliegen vieler Groß Borsteler.
An der Spitze der Bewegung steht Ulrike Zeising, Vorsitzende des Kommunalvereins Groß Borstel. Sie setzt sich engagiert für die unterschiedlichsten Belange des Stadtteils ein. „Die Öffnung für jedermann ist seit sehr Langem eine absolute Kernforderung von uns. Das Haus soll endlich als Stadtteilkulturzentrum für die Bürger nutzbar werden.“
Groß Borstel: Stavenhagenhaus soll Stadtteilmagnet werden
Damit aber an der Frustbergstraße 4, in dem 1703 erbauten, klassizistisch-barocken Herrenhaus, wieder dauerhaft Leben einziehen kann, bedarf es einiger Neuerungen. Diese hat das Bezirksamt Nord, Eigentümer des Hauses, nun beschlossen: Ein Kernpunkt ist dabei, einen geeigneten Betreiber für eine Gastronomie zu finden.
Der ambitionierte Wunsch aus dem wachsenden Stadtteil ist es, das Haus am liebsten sieben Tage pro Woche geöffnet zu sehen. Aktuell ist das Gebäude nur punktuell und für Veranstaltungen zugänglich, die Bewirtung wird durch das Hausmeisterehepaar Koch gewährleistet.
„Im Januar 2024 soll das Stavenhagenhaus für eine breite Nutzung geöffnet und mit einer Gastronomie zum zentralen Treffpunkt im Stadtteil werden. Neben einem Café soll eine Boule-Bahn entstehen und bereits vor den angedachten Umbaumaßnahmen im übernächsten Jahr zum Verweilen einladen“, sagt Alexander Fricke, Pressesprecher des Bezirksamts Hamburg-Nord.
Hamburg: Aktuell gibt es nirgendwo in Groß Borstel ein Café
Während die Boule-Bahn in der Konzeption schon fertig ist und nach geeigneten Handwerksbetrieben für den Aufbau gesucht wird, ist noch kein Wirt oder gastronomischer Betrieb in Sicht, der vor Ort übernehmen kann.
Gewünscht wird ein Café- und Bistro-Konzept. „Es gibt in Groß Borstel außer dem Bäcker, der am frühen Abend schließt, keine Möglichkeit, später etwas trinken zu gehen“, sagt Zeising, „Das kann nicht sein. Deshalb freuen wir uns sehr auf ein offenes Stavenhagenhaus.“
Auch Michael Werner-Boelz, Leiter des Bezirksamts Hamburg-Nord, ist dieser Missstand klar: „Der wachsende Stadtteil Groß Borstel braucht dringend einen zentralen Treffpunkt für Kultur und Vereinsleben oder einfach nur zum Klönen. Das Stavenhagenhaus eignet sich ideal hierfür. Wir hoffen, einen kreativen und attraktiven Gastronomiebetrieb zu finden, der dann Anfang des kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen wird.“
Von Gaming bis Tai-Chi, Kinderchor und Flohmarkt: Ideen-Workshop für Nutzung
Nun soll – und muss – einiges erneuert werden, auch damit im ersten Obergeschoss nicht nur 30 Personen Platz finden können, weil es keinen zweiten Fluchtweg gibt. Barrierefreiheit ist ein weiteres Gebot, ein Aufzug soll deshalb eingebaut werden.
Erarbeitet wurden die Ideen in einem Workshop im Rahmen von „Lebendiges Groß Borstel“ vom Team der Steg Hamburg. Dieses ist vom Bezirksamt Hamburg-Nord seit Dezember 2020 mit der Gebietsentwicklung für Groß Borstel beauftragt.
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Die Wünsche und Anregungen gehen in verschiedene Richtungen, jedoch eint alle das, was Zeising ausspricht: „Es soll der Treffpunkt werden. Für alle.“ Das Haus liege perfekt zwischen Schulen und Kitas, sodass Eltern, die ihre Kinder abholen, hier davor oder anschließend vorbeikommen, der Boule-Sport sei außerdem ein niedrigschwelliges Angebot, das viele wahrnehmen könnten.
Stavenhagenhaus in Groß Borstel: Spielbereich für Kinder geplant
Im 5000 Quadratmeter großen Außenbereich des Hauses wird es außerdem einen Spielbereich für Kinder geben, dazu die bewirtete Terrasse. Erhalten bleiben sollen Termine wie der beliebte Klöntreff des Kommunalvereins sowie Spiele- und Bandabende.
Dazu gibt es diverse neue Vorschläge, im Stavenhagenhaus einen Kinderchor, Yogastunden, Gaming-Nachmittage, Literatur-Clubs, Pekip-Kurse, Filmabende, Poetry-Slam, Lesungen, Floh- und Kunsthandwerkermarkt, Tai-Chi sowie Sprach- und Kunstkurse stattfinden zu lassen.