Hamburg. Am Diekmoor im Stadtteil Langenhorn beginnt die Rahmenplanung. Für die Kleingärtner ist es ein „schwerer Schlag“.
Es wird eines der größten Hamburger Wohnungsbau-Projekte dieses Jahrzehnts. Im nördlichen Langenhorn sollen auf dem Gebiet Diekmoor 700 Wohnungen entstehen. Diese Fläche gehört bereist seit 2012 zum Wohnungsbauprogramm des Bezirks Nord.
„Diekmoor soll sein schon lange erkanntes Potenzial für den Wohnungsbau endlich entfalten, darin sind wir uns mit dem Bezirksamt einig“, sagt Dorothee Stapelfeldt (SPD), Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. Man werde nun „ein städtebaulich, landschaftsplanerisch und architektonisch vorbildliches Quartier entwickeln, das aktuelle und zukünftige Anforderungen an Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit erfüllt“.
Gebaut werden sollen vor allem öffentlich geförderte Wohnungen, angestrebt ist ein Anteil von mindestens 60 Prozent. „Wir wollen preisgünstigen und attraktiven Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen schaffen“, verspricht Michael Werner-Boelz (Grüne), Leiter des Bezirksamts Nord. Die SAGA prüft den Bau von 300 Wohnungen, auch Fördern & Wohnen will sich beteiligen.
Hamburg-Langenhorn: Kleingärten müssen für Wohnungen weichen
Seit Jahrzehnten ist das etwa 16 Hektar große Gebiet Heimat für zwei Kleingartenvereine. Bei der Rahmenplanung soll das neue Baugebiet einen Teil der bisherigen Kleingärten integrieren. Für die anderen Kleingärten sucht das Bezirksamt nun mit den Vereinen nach Lösungen.
Herman von der Heide, Vorsitzender des Kleingartenvereins Diekmoor 401 spricht von „guten Gesprächen“ mit Bezirk. Und natürlich habe der Verein Verständnis für die Neubaupläne, die seit 1995 kursieren. Für die rund 150 Mitglieder mit 107 Gärten sei die Entscheidung dennoch „ein schwerer Schlag“, die Unruhe im Verein entsprechend groß. Von der Heide verweist auch auf den ökologischen Wert: „Gerade in heißen Sommern hat der Grünzug eine große, erfrischende Wirkung.“
Lesen Sie auch:
- 120 Millionen Euro! Das wird aus Brachfläche an der Deelböge
- Hamburg hat noch 334 Hektar freie Gewerbeflächen
- Großes Bauprojekt: 600 Wohnungen und Häuser an der Schlei
Eine Lösung könnte aus seiner Sicht sein, dass die Stadt die vergleichsweise großen Parzellen verdichtet, dann könnten auf derselben Fläche mehr Gärten unterkommen. Noch ist offen, wann die ersten Bagger rollen werden. Die Planung dürfte wegen der Größe des Gebiets und des sehr feuchten Bodens anspruchsvoll werden.