Hamburg. Vor genau fünf Jahren raste der damals 38-jährige Alexander S. in Eppendorf in eine Menschenmenge, die an einer Ampel wartete.

Es ist ein Tag, den die Eppendorfer wohl nicht vergessen: Sonnabend, der 12. März, 2011. Es ist einer der ersten sonnigen Frühlingstage des Jahres, an dessen Nachmittag sich eine Katastrophe ereignet.

Ein Autofahrer rast um 16.44 Uhr am Steuer eines Fiat Punto an der Kreuzung Eppendorfer Landstraße/ Eppendorfer Weg gegen den Golf der Schauspielers Peter Striebek. Der Kleinwagen des Unfallverursachers hebt ab und schleudert in eine Gruppe Menschen, die an einer Ampel stehen. Vier Menschen – der Schauspieler Dietmar Mues, 65, und seine Ehefrau Sibylle, 60, der Autor Günter Amendt, 71, und eine weitere Fußgängerin – sind sofort tot.

Schnell steht fest, dass der damals 38 Jahre alte Fahrer unter dem Einfluss von Marihuana stand. Später kommt heraus, dass er zudem unter epileptischen Anfällen leidet.

März 2011: Trauer nach Unfall in Eppendorf 

Etwa eineinhalb Jahre nach dem furchtbaren Unfall wird Alexander S. im Sommer 2012 vom Landgericht wegen fahrlässiger Tötung in vier Fällen und vorsätzlicher Verkehrsgefährdung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Lange hatte er noch im Prozess abgestritten, an Epilepsie zu leiden. Er bedauerte, entschuldigte sich bei den Hinterbliebenen, leugnete aber seine Erkrankung weiter. Auch noch, als bekannt wurde, dass er bereits drei schwere Unfälle verursacht hatte und ihm zwischenzeitlich die Fahrerlaubnis entzogen worden war.

Nun ist Alexander S. wieder auf freiem Fuß – vorerst auf Bewährung, wie die "Bild" berichtet.