Hamburg. 24-Jähriger sprang an seichter Stelle kopfüber in den See und tauchte nicht mehr auf – seine Genesung macht erstaunliche Fortschritte.
Er sprang mit einem Kopfsprung ins nur 60 bis 100 Zentimeter tiefe Wasser: Nach dem Drama am Hamburger Stadtparksee ist der junge Mann nach Abendblatt-Informationen inzwischen wieder aus dem Koma erwacht und von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt worden. Er soll außerdem ansprechbar sein.
Der junge Mann musste nach einem Kopfsprung am Sonnabend insseichte Wasser von Rettungskräften wiederbelebt werden, wie ein Sprecher des Lagedienstes der Feuerwehr dem Abendblatt sagte. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Noch am Montagmorgen befand sich der Mann laut einer Sprecherin der Polizei weiter in akuter Lebensgefahr.
Zu der leichtsinnigen Aktion war es gegen 19 Uhr gekommen. Der 24-Jährige, der mit mehreren Menschen zusammen im Stadtpark war, kletterte auf eine sechs Meter hohe Mauer und machte von dort aus kopfüber einen Hechtsprung in den Stadtparksee. Dort stieß er laut der Polizeisprecherin wahrscheinlich mit dem Kopf auf dem Boden auf. Denn das Wasser habe an dieser Stelle nur eine Tiefe von 60 bis 100 Zentimetern. Laut Zeugen tauchte er noch einmal auf und ging dann unter.
Stadtparksee Hamburg: Mann muss nach Kopfsprung wiederbelebt werden
Seine Begleiter holten ihn aus dem Wasser und versuchten, ihn zu reanimieren. Dann übernahmen die Profis von DRK und Feuerwehr die Wiederbelebung. Er wurde unter laufender Reanimation in Begleitung eines Notarztes ins Krankenhaus gebracht. Nach noch unbestätigten Angaben besteht der Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung. Feuerwehr und Polizei betreuten die geschockten Angehörigen und Augenzeugen im Stadtpark. Nach Informationen des Abendblattes handelte es sich bei dem Verletzten um einen jungen Mann, der in der Flüchtlingsunterkunft am Bargkoppelstieg wohnte.
Stadtparksee Hamburg: Kopfsprünge in fremde Gewässer meist aus Leichtsinn oder als Mutprobe
Solche tragischen Unfälle passieren leider immer wieder: Dennis Perbandt, Sprecher der DLRG Hamburg schätzt, dass es etwa fünf bis sechsmal im Jahr zu leichtsinnigen Vorfällen kommt, bei denen Menschen in Gewässer springen, die sie nicht kennen. In den meisten Fällen seien es junge Männer, die aus Leichtsinn oder als Mutprobe so handeln.
Zum Verhalten in fremden Gewässern hat er folgende Ratschläge:
- Immer mit den Füßen zuerst ins Wasser gehen,
- Langsam abkühlen und nicht erhitzt ins Wasser springen, weil durch die plötzliche Abkühlung Kreislaufprobleme verursacht werden können,
- sich an Gewässer halten, an denen eine Badeaufsicht vor Ort ist und möglichst nicht allein schwimmen gehen,
- nicht in die Fahrrinne der Elbe schwimmen.
Von Mai bis September kann im Naturbad Stadtparksee unter Badeaufsicht gebadet werden, teilt das Bezirksamt Nord auf Abendblatt-Anfrage mit. Im anderen Teil des Stadtparksees seien keine Aufsichtspersonen oder Warnschilder installiert – das Baden erfolge jenseits der offiziellen Badestelle auf eigene Gefahr. Der Wasserstand verändere sich im Stadtparksee nur minimal aufgrund der Schleuse.