Hamburg. Aufsteller weisen darauf hin, dass Schwäne an verdorbenem Brot gestorben sind. Das sagt Hamburgs Schwanenvater Nieß.

Spaziergängern auf dem Ohlsdorfer Friedhof wird es schon aufgefallen sein: Aufsteller weisen auf den Tod von vier Jungschwänen hin. Der Appell, der damit einhergeht: die Schwäne nicht zu füttern. So sei verdorbenes Brot in den Prökelmoorteich geworfen und die Schwäne somit vergiftet worden, heißt es darauf.

Schwanenvater Olaf Nieß bestätigt, dass mehrere Jungschwäne am Friedhof Ohlsdorf gestorben sind. Im dem Gelege mit neun Eiern wurden sieben ausgebrütet. Insgesamt vier Jungschwäne verschwanden später. Einem fünften Jungtier geht es hingegen prächtig.

Jungschwäne sind verschwunden oder gestorben

"Es ist nicht ganz eindeutig, woran die Schwäne gestorben sind", sagt Nieß. So könnte auch ein Prädator, also ein Räuber, schuld am Verschwinden sein. Augenzeugen hatten Nieß von einem Fuchs berichtet, den sie in der Nähe gesehen haben wollen.

Wissenswertes zum Thema Alsterschwäne:

  • Die Alsterschwäne leben seit mehreren Hundert Jahren auf der Alster
  • Die Alsterschwäne gelten als lebende Wahrzeichen Hamburgs
  • In der Regel ziehen die Alsterschwäne im November in ihr Winterquartier, im April kehren sie zurück
  • Eine Legende besagt, dass, solange stolze Schwäne auf der Alster ihre Runden ziehen, Hamburg eine freie und wirtschaftlich erfolgreiche Hansestadt sein wird
  • 1664 wurden die Alsterschwäne vom Hamburger Rat unter besonderen Schutz gestellt
Ein Schild, das auf ein Verbot zum Füttern von Tieren hinweist, steht auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
Ein Schild, das auf ein Verbot zum Füttern von Tieren hinweist, steht auf dem Ohlsdorfer Friedhof. © Daniel Bockwoldt/dpa

"Einen Kadaver haben wir auf dem Teich gefunden, aber ohne äußere Verletzungen", sagt der Experte vom Hamburger Schwanenwesen. Einen anderen Jungschwan hatten die Pfleger eingefangen, weil er unterentwickelt war. Trotz aller Versuche, ihn wieder aufzupäppeln, sei er verstorben.

Schwäne mit Brot füttern – Maß halten

Dennoch sieht Nieß das Füttern von Schwänen und auch von Gänsen kritisch. Die Vögel würden grasen und gründeln. "Grundsätzlich findet unser Wasserwild ausreichend Nahrung an den Gewässern."

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Grundsätzlich sei zwar nichts dagegen einzuwenden, dass die Schwäne gefüttert werden. Das Brot darf aber nicht verdorben sein und auch nicht auf dem Wasser oder an der Böschung verbleiben. "Das Zentnerweise-Brot-Füttern ist hingegen ein großes Problem", sagt Nieß.

Ein Augenmerk haben die Tierpfleger auch auf die Algenblüte. Im vergangenen Jahr mussten 15 Tiere mit schwersten Vergiftungserscheinungen mühsam gesund gepflegt werden.