Hamburg. In drei Stadtteilen sollen Reformarchitektur, Stadthäuser, Gründerzeit- und Klinkerbauten vor Bausünden bewahrt werden.

Künftig sollen in Eppendorf, Winterhude und Hoheluft-Ost Stadthäuser und Villen aus der Zeit von 1900 bis 1930 besser vor Bausünden geschützt werden. Um das historische Stadtbild zu erhalten, hat das Bezirksamt Nord im Ausschuss für Stadtentwicklung am Donnerstagabend beschlossen, drei Quartiere zwischen Alsterlauf, Isebekkanal und der Bahnlinie um die Haltestelle Kellinghusenstraße in die städtebauliche Erhaltungsverordnung aufzunehmen: das Quartier Heilwigstraße, Eppendorf/Hoheluft-Ost und das Schinkelquartier.

So sollen Gründerzeitbauten im Jugendstil, Reformarchitektur mit rotem Klinker und spätere Gelbklinkerbauten bewahrt werden. Außerdem stellt der Bezirk sicher, dass sich Neubauten und Modernisierungen besser in das historische Stadtbild einfügen.

Architekturgeschichte in Hamburg-Nord erhalten

Die Grünen begrüßen das Vorhaben, Hamburger Architektur zu bewahren. "In den vergangenen Jahren wurden immer häufiger große, typische Vorgärten zu Parkplatzflächen umgestaltet", sagt Timo B. Kranz, Vorsitzender der Grünen-Bezirksfraktion. "Nicht zur Umgebung passende Neubauten, untypische Dachaufbauten und Fensteraufteilungen sowie große Schaufenster und Werbeanlagen in den Erdgeschosszonen verändern das Straßenbild massiv."

Mit Hilfe der neuen Verordnungen werde die Rechtsgrundlage dafür geschaffen, solche Veränderungen zu verbieten und so den besonderen Charakter der Quartiere zu erhalten. "Dadurch erhalten wir viel Stadtgrün und Hamburger Architekturgeschichte. Außerdem sorgen wir so dafür, dass die Stadtteile für ihre Bewohner lebenswert bleiben.“