Hamburg. Zu hohe Preise für Langzeitparker führten dazu, dass Reisenden umliegende Wohngebiete zuparkten, heißt es in dem CDU-Antrag.

Die CDU fordert eine Senkung der Preise für Langzeitparker am Flughafen. Die Kosten für das Abstellen von Pkw über eine oder zwei Wochen seien in den Parkhäusern dort höher als in anderen deutschen Städten, heißt es in einem CDU-Bürgerschaftsantrag. Das führe dazu, dass die Parkhäuser nicht ausgelastet seien, wie sich aus einer Senatsantwort auf eine CDU-Anfrage ergebe. Viele Reisende stellten ihre Autos stattdessen in umliegenden Wohngebieten ab und nähmen dort den Anwohnern die Parkplätze weg.

„Durch die immer weiter steigende Zahl an Fluggästen steigt auch die Nachfrage nach bezahlbaren Abstellmöglichkeiten für die Autos“, sagte CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering. „Leider wählen die Fluggäste immer häufiger Anwohnerstraßen und Gewerbegebiete, um die hohen Parkgebühren in den Flughafenparkhäusern zu umgehen. Das Ergebnis sind zugeparkte Anwohnerstraßen und leere Flughafenparkhäuser. Hier muss der Senat auf den mehrheitlich städtischen Flughafen einwirken, damit dieser seine Parkgebühren massiv und nachhaltig senkt.“

Hohe Zahl von Parkplätzen, aber niedrige Auslastung

In ihrem Antrag fordert die CDU den Senat auf, die „Preis- und Tarifstruktur ... dahingehend zu prüfen, dass durch eine Senkung des Preisniveaus das Parken ... attraktiviert, die Auslastung der Parkhäuser entsprechend erhöht und der Parkdruck im Flughafenumfeld gemildert wird“. Dabei verweist die CDU darauf, dass laut Senat „in den fünf öffentlichen Parkhäusern ... zwar rund 12.000 Stellplätze zur Verfügung“ stünden, „deren Auslastung im vergangenen Jahr allerdings nur zwischen 55 Prozent (Parkhaus P4) und 68 Prozent (P2)“ betragen habe. „Selbst in der Hauptreisezeit sind die flughafeneigenen Stellplatzkapazitäten von der Vollauslastung ein großes Stück entfernt.“

Im Vergleich mit anderen Städten seien die Preise in Hamburg vergleichsweise hoch. „Während Flugreisende in Hamburg für eine Woche Parken mindestens 70 Euro bezahlen müssen, sind es in Hannover-Langenhagen 35 Euro und in Düsseldorf sogar nur 29 Euro“, heißt es in dem Antrag. „Beim Mindestpreis für zweiwöchiges Parken liegt Hamburg mit 85 Euro ebenfalls deutlich über Düsseldorf (48 Euro), Hannover (45 Euro).“ Auch bei den Höchstpreisen gebe es deutlich günstigere Flughäfen. So liege Hamburg beim Höchstpreis für zweiwöchiges Parken mit 200 Euro deutlich über Bremen (116 Euro) und Hannover (65 Euro).

Wirtschaftsbehörde weist Kritik zurück

Die zuständige Wirtschaftsbehörde wies die Kritik zurück. Der Flughafen lege die Preise selbst fest, und diese seien marktgerecht. „Es ist nicht im Sinne der Stadt oder des Flughafens, dass Fluggäste in der Nachbarschaft parken“, sagte Behördensprecherin Susanne Meinecke. „Aus diesem Grund untersucht der Landesbetrieb Verkehr derzeit eine Erweiterung des Bewohnerparkgebiets im Umfeld des Flughafens Hamburg.“ Bei der Auslastung der Parkhäuser gebe es große Schwankungen. In der Hauptreisezeit und zu einzelnen Tageszeiten liege diese bei bis zu 100 Prozent. Schon heute reisten allerdings rund ein Drittel der Fluggäste mit der S-Bahn an.