Hamburg. Die bisherige Sozialdezernentin folgt auf den umtriebigen Harald Rösler. Yvonne Nische will sich um viele Themen im Bezirk kümmern.
„Frau Vorsitzende, ich nehme die Wahl an!“ Mit diesen Worten an Dagmar Wiedermann, die Vorsitzende der Bezirksversammlung, akzeptierte Yvonne Nische um 18.23 Uhr ihre Wahl zur neuen Bezirksamtsleiterin von Hamburg-Nord. 33 der 49 Abgeordneten hatten der Sozialdezernentin ihre Stimme gegeben. Immerhin elf Mitglieder der Bezirksversammlung wählten die Mitbewerberin Petra Wichmann-Reiß, die von der FDP vorgeschlagen worden war.
Nische hatte offenbar nicht nur die Regierungsfraktionen mit 17 SPD- und elf Grünen-Sitzen überzeugt, sondern konnte darüber hinaus fünf weitere Abgeordnete überzeugen. Vier enthielten sich, eine Stimme war ungültig.
Eines der Themen der neuen Leiterin: ihr Bezirksamt
Bezirksamtsleiter Harald Rösler (SPD) sagte: „Frau Nische ist ein Glücksgriff. Sie hat großes Talent, andere einzunehmen und mitzunehmen.“ Besonders habe sie das beim Moderieren von Infoveranstaltungen bewiesen. Entsprechend souverän trat die 52-Jährige dann ans Mikrofon und stellte die Themen vor, auf die sie den Fokus richten will: die wachsende Bevölkerung bei immer knapper werdenden Flächen, Senioren, Verkehr, Sport und Infrastruktur – und den Service des Bezirksamts. „Wir haben hier viele kompetente Mitarbeiter, die bald in den Ruhestand gehen“, sagt sie. „Ihr Wissen und ihre Erfahrung müssen gesichert werden.“ Sie selber, sagte sie augenzwinkernd, habe die Chance, ein zweimonatiges Praktikum bei ihrem Vorgänger zu machen. Harald Röslers Amtszeit endet am 30. Juni.
Noch vor der Wahl hielten die Abgeordneten eine Schweigeminute für Lars Buchmann ab. Der stellvertretende Vorsitzende der Linken war kurz vor Ostern 65-jährig überraschend gestorben. Auf seinem Tisch lagen rote Nelken.