Hamburg . Christina Watkowski wurde bei einem Unfall auf der Kreuzung in Eppendorf schwer verletzt. Kommunalpolitik ist alarmiert.
Zwar bewertet die Polizei den Verkehrsknoten an der Ecke Tarpenbekstraße/Martinistraße als unauffällig – doch die Menschen, die die Kreuzung nutzen, versetzt die neue Ampelschaltung mit der verlängerten Grünphase weiterhin in Aufruhr. Immer mehr Anwohner sprechen über die Gefahren, die sie selbst auf der Kreuzung erlebt oder bei anderen Menschen gesehen haben.
„Viele fahren bei Vollrot noch durch“
So wie Christina und Paul Watkowski, die direkt an der Kreuzung in Eppendorf wohnen. Bei einem Wendemanöver eines Lkw wurde Christina Watkowski im September vergangenen Jahres schwer verletzt, als sie die Kreuzung bei Grün überquerte. Ihr rechter Fuß geriet unter die Reifen des tonnenschweren Fahrzeugs. Trotz schneller Operation im Universitätsklinikum Eppendorf mussten ihr drei Zehen und ein Teil des Fußballens amputiert werden. Fünf Eingriffe waren nötig. Christina Watkowski sitzt seitdem im Rollstuhl. Vermutlich noch für ein Vierteljahr.
„Wahrscheinlich hat der Fahrer nur auf seinen Anhänger und nicht auf die Fußgänger geachtet“, sagt Paul Watkowski. Es sei eine sehr gefährliche Ecke, betont auch seine Ehefrau. „Wir wohnen hier seit 14 Jahren. Die Unfälle nehmen seit dem Umbau der Kreuzung zu“, sagt Christina Watkowski. Ihr Mann ergänzt, dass außerdem die Moral vieler Verkehrsteilnehmer abnimmt: „Viele fahren bei Vollrot noch durch.“
Kommunalpolitik ist alarmiert
Auch an die steigende Zahl der Kinder denkt er, die in absehbarer Zukunft die Kreuzung überqueren werden. Wenn das derzeit leerstehende Gebäude der früheren Wolfgang-Borchert-Schule in unmittelbarer Nähe der Kreuzung von der Marie-Beschütz-Schule bezogen wird, deren Gebäude dann die Stadtteilschule Eppendorf nutzen wird, befänden sich zwei Schulen nahe der gefährlichen Kreuzung. Das Ehepaar möchte nicht, dass weitere Menschen hier zu Schaden kommen.
Auch die Kommunalpolitik ist jetzt alarmiert. Die Mitglieder des Regionalausschusses Eppendorf/Winterhude, in dem die gefährliche Kreuzung ebenfalls Thema war, wollen sich demnächst gemeinsam mit Interessierten vor Ort ein Bild von der Gefahrenlage machen.