Hamburg. Die Saga errichtet auf dem Gelände in Fuhlsbüttel das Quartier „Am Weißenberge“ mit 800 Wohnungen.
Seit 2008 stehen sie leer, jetzt werden sechs Wärterhäuschen in der Nähe der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel (Santa Fu) abgerissen. Anfang Februar hat die Saga mit dem Abbruch der Gebäude im Maienweg und in der Nesselstraße begonnen. Ende des Jahres will sie dort 46 Wohnungen bauen – zwölf öffentlich gefördert.
„Die betroffenen Gebäude sind nicht denkmalgeschützt und von ihrer baulichen Typologie her nicht mit den anderen denkmalgeschützten Häusern in der Nachbarschaft vergleichbar“, sagt Saga-Sprecher Gunnar Gläser.
Dem Beschluss, die Häuser abzureißen, liege ein Gutachterverfahren aus dem Jahr 2016 zugrunde, an dem die Bezirkspolitik, des Denkmalschutzamt und der damalige Oberbaudirektors Jörn Walter beteiligt gewesen wären. Zuvor sei das Vorhaben auch im Stadtentwicklungsausschuss und im Regionalausschuss der Bezirksversammlung Nord erörtert worden.
800 Wohnungen statt Wärterhäuser
Klaus Struck von der Geschichtswerkstatt Willi-Bredel-Gesellschaft stellt das anders dar: „2012 und 2014 wurden die Anträge zum Abriss von zwei Häusern am Maienweg 177-185 vom Denkmalschutzamt und der Bezirksversammlung abgelehnt.“ Daraufhin habe die Saga mit ihrer Sanierung begonnen, diese aber wieder eingestellt – „wohl, weil man nicht mehr auf Sanierung, sondern auf Verfall gesetzt hat.“
Das streitet die Saga ab. „Wir haben während der Sanierung gemerkt, dass die Häuser wegen ihres schlechten baulichen Zustands nicht mehr zu retten waren.“
Mit den sechs Wärterhäuschen geht nach Angaben von Historiker Struck ein Teil des 1876–1906 entstandenen Gefängniskomplexes verloren, der mit den umliegenden Wohnhäusern für die Justizbeamten einmalig in Deutschland sei.
Die Saga, die zwölf größere Wärterhäuser aus dem Ensemble saniert hat, errichtet auf dem Gelände in Fuhlsbüttel das Quartier „Am Weißenberge“ mit 800 Wohnungen.