Hamburg. Das Aufbegehren im Islamischen Staat erreicht Hamburg. In Eppendorf beklagten überwiegend junge Menschen das “Terrorregime im Iran“.

Mit Sprechchören und Polizeibegleitung haben am Mittwoch 200 Menschen vor dem iranischen Genaralkonsulat in Hamburg protestiert. Hintergrund der angemeldeten Kundgebung an der Bebelallee in Eppendorf ist die teils gewalttätige Protestwelle, die seit Tagen über die islamische Republik rollt. Unter dem Motto "Terrorregime im Iran" wurde die Demonstration angemeldet, bestätigte eine Sprecherin der Polizei.

Mit Plakaten, auf denen stand "Nieder mit der Islamischen Republik Iran“, forderten die Hamburger Demonstranten die Freilassung aller politischen Gefangenen. Begleitet wurden sie von einem starken Polizeiaufgebot mit Wasserwerfern. Schon am Vortag waren nach Polizeiangaben fast 800 Menschen auf die Straße gegangen.

Demonstration verlief friedlich

Hintergrund der wütenden Proteste ist, dass im Iran derzeit gegen schlechte Verhältnisse, gegen Arbeitslosigkeit und hohe Preise aufbegehrt wird. Mehr als ein Dutzend Todesopfer sind bisher bestätigt, inzwischen richten sich die Proteste auch gegen die Unterdrückung durch das iranische Regime und beinhalten Kritik wie "Nieder mit Rohani" und "Tod dem Diktator". Auch vor dem Hamburger Konsulat wurde "Nieder mit den Mullahs" skandiert. Gemeint sind Präsident Hassan Rohani und der oberste politische und religiöse Führer Ajatollah Ali Khamenei. Öffentliche Kritik an den Führern ist im Iran per se verboten.

Angemeldet war die Hamburger Demonstration für "50 bis 100 Menschen", sagte die Polizeisprecherin. Obwohl letztlich etwa 200 Personen vor Ort waren, blieb es friedlich. "Der Demonstrationszug erhält keinen weiteren Zulauf", so die Polizei. Um 15 Uhr wurde die Kundgebung beendet.