Der 33-jährige wurde vom Landgericht gleich für eine Serie von Brandstiftungen verantwortlich gemacht. Alleine ein Feuer in der UKE-Augenklinik verursachte einen Schaden von rund 1,3 Millionen Euro.

Hamburg. Er legte insgesamt 15 mal Feuer und verursachte bei seinen diversen Taten einen Gesamtschaden von rund 2,4 Millionen Euro: Am Donnerstag erhielt der geständige Angeklagte Jan S. vom Landgericht dafür eine Haftstrafe von fünf Jahren, darüber hinaus wurde die Unterbringung des 33-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. „Es war eine Serie von Brandstiftungen, die die Besonderheit hatte, dass vor allem Räume in Krankenhäusern betroffen waren“, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Unter anderem hatte Jan S. im Dezember 2010 ein Feuer in der UKE-Augenklinik gelegt, das sich zum Großbrand ausbreitete und allein einen Schaden von rund 1,3 Millionen Euro zur Folge hatte.

Die Motive für die Taten konnten im Prozess nicht ganz aufgeklärt werden. Der Angeklagte selber hatte unter anderem „Frust“ angegeben und auch gesagt: „Ich habe die Taten gemacht, weil ich obdachlos war damals.“ Er habe sich nach den Brandstiftungen „erleichtert gefühlt“.

Ein psychiatrischer Sachverständiger hatte gesagt, dass Jan S. „letztlich krampfhaft auf der Suche nach einem Motiv“ sei und hatte bei dem Angeklagten eine Persönlichkeitsstörung festgestellt, die eine verminderte Schuldfähigkeit zur Folge habe. Jedenfalls habe der 33-Jährige „eine besondere Affinität zu Krankenhäusern“, betonte der Vorsitzende Richter. Dies zeige sich an den Brandstiftungen, die allein neunmal das UKE betrafen, sowie an der Tatsache, dass der Angeklagte sich bislang 41 mal in Kliniken als Patient habe einliefern lassen. „Da haben Sie sich wohlgefühlt.“

Zudem hatte Jan S. mehrere Diebstähle überwiegend in Rettungswachen begangen und dabei unter anderem Geld und Handys gestohlen. Diese Fälle wurden jedoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft eingestellt.

Jan S. wurde erst nach Jahren gefasst

Bis zuletzt im Januar 2012 hatte Jan S. seine Serie von Brandstiftungen verübt, bis er gefasst wurde. „Die Polizei hat jahrelang im dunkeln getappt und unter anderem ein Täterprofil erstellt“, sagte der Richter weiter. Erst durch einen Zufall kam der Angeklagte schließlich in das Visier der Ermittler. Dabei hatte er früher schon mehrfach Haftstrafen verbüßt und meist nach seiner Entlassung zügig neue Taten begangen.

Die Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus sei erforderlich, betonte der Richter, weil Jan S. durch die Brandstiftungen „auch für die Allgemeinheit gefährlich“ sei. „Selbst wenn man nur einen Kittel oder ein Wäschestück anzündet, kann sich das zu riesigen Bränden ausweiten.“