Wie das Abendblatt erfuhr, hat es mehrere Fälle der Durchfall-Erkrankung gegeben. Die Klinik sagt, sie habe die Lage unter Kontrolle, ein Patient erhebt Vorwürfe.
Hamburg. In der Asklepios Klinik Nord Heidberg hat es einen Ausbruch des Norovirus gegeben. Wie das Abendblatt erfuhr, soll die Durchfallerkrankung in der Geriatrie, dem Bereich der Altenmedizin der Klinik, entdeckt worden sein. Nach Angaben des Klinikums seien bereits Anfang des Monats dem Gesundheitsamt rund 14 Fälle der Erkrankung mitgeteilt worden. Nach einer Woche ohne Auftreten der Erkrankung sind nun zwei bis drei weitere Patienten mit den Symptomen von den anderen Patienten isoliert worden, um einen weiteren, erneuten Ausbruch zu verhindern.
Nach Angaben der Klinik treten solche Erkrankungen erfahrungsmäßig in der kalt-nassen Jahreszeit häufiger auf. Patienten mit der Erkrankung werden in das Krankenhaus gebracht, oftmals weil der Körper viel Wasser verliere und so die Patienten an Dehydrierung leiden. Es könne nicht verhindert werden, dass Patienten sich auch innerhalb des Krankenhauses anstecken würden, so ein Sprecher des Klinikums. Das Problem sei, dass auch nach Abklingen der Symptome wie Durchfall und Erbrechen der Virus noch bis zu 14 Tage übertragbar sei.
Ein Angehöriger einer betroffenen Patientin sagte dem Abendblatt, dass die Hygiene-Zustände im Krankenhaus „unhaltbar“ seien. Die 85-Jährige habe sich nach einem Schlaganfall im Krankenhaus befunden und sei dort dann an dem Norovirus erkrankt.
Wie der Sprecher des Klinikums wiederum sagte, würden sofort bei Auftreten der ersten Symptome Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um das Ausbreiten des hochansteckenden Virus zu verhindern. Das Personal bekomme Mundschutz Einwegkittel und Handschuhe, darüber hinaus würden Flyer verteilt, die darauf hinweisen sollen, wie wichtig die Hygiene und das Waschen der Hände nach Benutzung der Toilette seien. Die Zimmer würden vorerst gesperrt. Im Falle eines Auftretens werde dann auch das zuständige Gesundheitsamt über die Infektion informiert, wie der Sprecher bestätigt.
Der Sprecher sprach außerdem von „Normalität“. In Gebäuden wie einem Krankenhaus oder Altenheime würden solche Erkrankungen immer wieder auftreten. Besonders Einrichtungen mit älteren Patienten hätten gegen die Ausbreitung zu kämpfen, da ein Teil der Patienten unter Demenz leiden und so mitunter die Sicherheitsvorkehrungen des Personals nicht wie gewünscht befolgen könnten, so der Sprecher.
Eine Infektion mit den hochansteckenden Keimen führt zu einige Tage anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfall und Erbrechen. Schon eine geringe Menge von Viren reicht aus, um sich anzustecken. Sie werden durch direkten Kontakt mit Erkrankten, durch Tröpfchen in der Luft oder verunreinigte Oberflächen übertragen, vor allem dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen sind. Sie kommen zwar das ganze Jahr über vor, häufen sich aber in den Wintermonaten.
Meist klingen die Symptome nach etwa 48 Stunden ab. Dennoch bleibt die Gefahr der Ansteckung anderer darüber hinaus bestehen. Rund 14 Tage, wie der Sprecher mitteilt. Für sehr junge und sehr alte Menschen ist die Erkrankung gefährlicher, weil deren Immunabwehr oft nicht stark genug ist.