Das Bezirksamt Nord will mit einem neuen Bebauungsplan für den Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs ein Bauprojekt mit mindestens 750 Wohnungen genehmigen. Dafür müssten zahlreiche Kleingärten aufgegeben werden.
Hamburg. Eine Anwohnerinitiative wehrt sich massiv gegen Pläne des Bezirksamtes Nord, das mit einem neuen Bebauungsplan für den Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs ein Bauprojekt mit mindestens 750 Wohnungen genehmigen will – die sogenannten Tarpenbek Greens. Am Mittwochabend informierte die Initiative im Stavenhagenhaus etwa 50 Bewohner des Stadtteils über die Baupläne.
„Es gab schon mehrere Veranstaltungen dieser Art“, sagte Uwe Schröder von der Initiative, weitere seien geplant. Man habe große Sorge vor der künftigen Verkehrsbelastung in Groß Borstel: „Und wir fragen uns: Passt das, was da geplant ist, in unseren Stadtteil?“ Wenn man auf dem Bebauungsplan-Entwurf alles zusammenrechne, komme man auf 91.000 Quadratmeter. „Das könnten, je nach Wohnungsgröße, bis zu 1000 Wohnungen werden.“ Derzeit hat Groß Borstel etwa 7900 Einwohner.
Für das Bauprojekt müssten zahlreiche Kleingärten aufgegeben werden, zudem sei der Boden schwer belastet und müsste großflächig ausgetauscht werden. „In den Kleingärten gibt es fünf Fledermausarten, die müssen umgesiedelt werden“, auch für zahlreiche andere Tiere gehe der Lebensraum an der Tarpenbek verloren. Zudem müssten mehr als 90 Bäume gefällt werden. „Wir sammeln Stimmen, um zu verhindern, dass das Projekt so groß geplant wird“, sagt Schröder. Die Initiative sei aber nicht gegen jegliche Bebauung. 350 Wohnungen, das sei eine verträgliche Größenordnung. Am 27. November lädt die Initiative zu einer großen Aktion in die Carl-Götze-Schule ein.