Bevor Ende des Jahres die Bagger anrollen, wird das Hertie-Kaufhaus am Barmbeker Bahnhof noch einmal aufgewertet. Der jetzige Zustand ist unzumutbar für Passanten und Anwohner, sind sich Bezirk und Investor einig.

Hamburg. Überall Graffiti, leere Flaschen Wein und Bier und sogar zerschlagene Scheiben: Das ehemalige Hertie-Gebäude am Barmbeker Bahnhof ist zu einem Schandfleck verkommen. Wo noch bis 2009 Kunden ein- und ausgingen steht mittlerweile ein Haus, das einer Ruine gleicht und das die Gegend um Barmbeks Knotenpunkt ungemütlich und trist wirken lässt.

Nach jahrelanger juristischer Auseinandersetzung ist die Zukunft des Geländes endlich bestimmt. Noch 2013 soll das Gebäude eingestampft werden und an gleicher Stelle wird ein mehrgeschossiges, modernes Geschäftshaus entstehen. 50 Millionen Euro will die Düsseldorfer Firma Development Partner (DP) investieren und die Barmbeker von ihrem Sorgenkind erlösen. Das neue Gebäude mit Glasfassade soll den Stadtteil aufwerten und das Bild des neuen Bahnhofes abrunden.

Der optische Graus, der das Gebäude derzeit ist, ist auch den Investoren ein Dorn im Auge. Bis zum Abriss Ende des Jahres soll das Gebäude deshalb so hergerichtet werden, dass sich Anwohner und Passanten wieder wohlfühlen. Darüber herrscht Einigkeit zwischen Investoren und der Politik.

Derzeit werden Vorschläge erarbeitet. Investor DP hat dafür eine Firma mit dem Problem beauftragt. Bis Ende April rechnet das zuständige Bezirksamt Hamburg-Nord mit einer Rückmeldung des Investors und mit einer konkreten Lösungsidee. Der unzumutbare Zustand des ehemaligen Kaufhauses muss und wird sich dann ändern – daran bleibt kein Zweifel. Auch wenn noch keine Entscheidung getroffen ist, ist sich Katja Glahn, Sprecherin des Bezirksamts Nord, sicher: „Im Mai wird da was passieren!“. Infowände als Außenverkleidung stehen als eine Möglichkeit im Raum.

Schon einmal sorgte der Zustand des Hertie-Hauses für Ärger: Bereits 2011 gingen die Anwohner auf die Barrikaden und die Stadt sah sich gezwungen, Schönheitsreparaturen auf Kosten der Steuerzahler vorzunehmen. Soweit soll es diesmal nicht kommen. Auch da sind sich DP und der Bezirk einig.