Weil erneut zu wenig Eltern ihre Kinder an der Stadtteilschule Langenhorn angemeldet haben, werden wohl keine 5. Klassen mehr eingerichtet.

Hamburg. Die Stadtteilschule Langenhorn am Grellkamp wird höchstwahrscheinlich in wenigen Jahren schließen müssen. Der Grund: Für das kommende Schuljahr hat es erneut nicht genügend Anmeldungen für die 5. Klassen gegeben. Schon im vergangenen Jahr hatte die Schule Probleme, genügend Schüler für einen neuen Jahrgang zusammen zu bekommen. Aller Voraussicht nach wird sich die Schuldeputation – das zuständige Gremium der Behörde - bei der nächsten Sitzung am 18. Juni deshalb gegen den Weiterbetrieb der Stadtteil- und Ganztagsschule Langenhorn entscheiden.

"Die Stadtteilschule Langenhorn hat 14 Anmeldungen für die 5. Klassen für das kommende Schuljahr erhalten" sagt Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde. Damit unterschreite sie schon zum zweiten Mal in Folge die geforderte Mindestzügigkeit deutlich. "Auch im laufenden Schuljahr wurde keine fünfte Klasse eingerichtet", sagt Albrecht. Die Schulbehörde schlage der Deputation nun vor, im Schuljahr 2012/13 keine fünften Klasse einzurichten. "Die Folge wäre, dass die Schule in einigen Jahren auslaufen wird", sagt Albrecht. Nach derzeitigem Stand sei es der einzige Hamburger Schulstandort, der wegen mangelnder Nachfrage von der Schließung bedroht ist.

Dass sich das Blatt für die Langenhorner Stadtteilschule noch wendet, scheint derzeit unwahrscheinlich. Zwar haben einige Eltern kürzlich auf dem Langenhorner Markt Unterschriften gegen die geplante Schließung gesammelt und Flyer verteilt. An der erwarteten Entscheidung der Schuldeputation wird das jedoch vermutlich nichts ändern.

Darüber, warum die Schule in den vergangenen Jahren nicht ausreichend angewählt worden ist, gibt es verschiedene Meinungen. Schulleitung und einige Eltern sehen den Hauptgrund in der Schulreform, die 2010 mit dem Volksentscheid gescheitert war. Das Hin und Her zwischen dem Start der weiterführenden Schule ab der 5. oder aber der 7. Klasse habe zu viel Unruhe gestiftet. "Am Ende war vielen Eltern nicht mehr klar, ob es an unserer Schule überhaupt eine 5. Klasse gibt", so Schulleiter Ronald Bleckwedel. „Wir hätten mehr Zeit gebraucht, um zu kommunizieren, dass wir Unterricht ab der 5.Klasse anbieten.“

Die Elternratsvorsitzende Daniela Diercks sieht den Grund für die rückläufigen Anmeldungen allerdings auch in dem fälschlicherweise „schlechten Ruf“ der Schule. „Lehrer und Eltern haben in den vergangenen Jahren zwar alles gegeben, um zu zeigen, dass die Langenhorner Stadtteilschule eine gute Bildungseinrichtung ist. Am Ende hat es jedoch nicht gereicht“, so Diercks.

Die Kinder, die von ihren Eltern für das kommende Schuljahr an der Stadtteilschule Langenhorn angemeldet worden sind, werden nun anderen Schulen, wie der Fritz-Schumacher-Schule (FSS) am Foorthkamp, zugeteilt.