Hamburg. Auch andere menschliche Überreste lagen im Erdreich an der Großen Johannisstraße. Polizei unterbrach daraufhin die Arbeiten.

Spannender Fund am Hamburger Rathaus: Bauarbeiter haben an der Großen Johannisstraße in etwa ein Meter Tiefe Knochen gefunden. Offenbar handelt es sich um historische Exemplare. Die Polizei sperrte daraufhin die Baustelle ab und stellte die sterblichen Überreste sicher. "Sie werden nun im Institut für Rechtsmedizin untersucht", sagt Polizeisprecher Andreas Schöpflin.

Bisher konnten sich die Experten dort aber nur anhand von Fotos einen ersten Eindruck verschaffen. "Die Knochen und die Fundstelle sollen dann in der kommenden Woche genauer untersucht werden", sagt Klaus Püschel, Leiter der Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).

An der Stelle gab es einen Klosterfriedhof

Nach ersten Erkenntnissen handele es sich aber wahrscheinlich um "sehr alte Knochen", so der Rechtsmediziner. Sie stammen sowohl von einem Menschen, etwa der Schädel, als auch von Rindern. Genaue Daten könne nur die Radiokarbonmethode liefern. Sie kann das Alter von Mineralien, Gesteinen, archäologischen Funden oder anderen organischen Überresten anhand eines noch in der Probe enthaltenen Kohlenstoffprotons ermitteln. Das verringert sich nämlich im Laufe der Zeit.

Eine erste These hat aber bereits eine Anthropologin des Instituts. Bei dem Toten könnte es sich um einen Mönch handeln. Im Mittelalter gab es am heutigen Rathausmarkt ein Kloster der Dominikaner, das St. Johannis-Kloster – inklusive eines Friedhofs.